X. Geschäft.
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außerordentlich fähige junge Mann; kein anderes Geschäft zeigt
sich für den Arbeitgeber so gewinnbringend, wie dieses. Selbst
verständlich hat der Durchschnittsstudent große Schwierigkeiten;
doch zu guter Letzt findet auch er eine Stellung. Gerade die
Laufbahn des besonders befähigten Studenten illustriert am besten
den Weg zum Erfolge. Wir brauchen seinetwegen nicht besorgt
zu sein; er macht seinen Weg. Er fängt mit sehr kleinem Ge
halt und mit Arbeiten an, welche er vielleicht seiner nicht für ganz
würdig hält, dennoch tut er alles, was er tut, gründlich.
Eines Tages lenkt eine von dem jungen Mann gemachte
Bemerkung oder eine seiner Handlungen die besondere Aufmerk
samkeit seiner unmittelbaren Vorgesetzten auf ihn.
Angenommen, er sei ein Elektriker oder Ingenieur und komme
von Sibley, einer nach jeder Richtung empfehlenswerten Schule.
In den großen Fabrikwerken, welche so glücklich sind, sich seine
Dienste zu sichern, wird er zunächst mit niedrigen Handhabungen
beschäftigt; allein er entdeckt sehr bald, daß ein paar Dampf
kessel nicht ganz heil und daß die Dampfmaschinen oder Motoren,
nach falschen Prinzipien konstruiert, übermäßig viel Feuerung
verbrauchen; auch wie eine der Dampfmaschinen über kurz oder
lang allerlei Ungelegenheiten bereiten muß; er hat gewisse Gründe
anzunehmen, daß der Maschinenbauer keine ehrliche Arbeit ge
liefert. Daher hält er es für seine Pflicht, sofort einzuschreiten,
um das Geschäft vor gefährlichen Zufällen zu behüten. Er ent
wirft ein paar Zeichnungen, unterbreitet dieselben: seinen Arbeit
gebern mit Vorschlägen, wie die von ihm bemerkten Schäden
abzustellen sind und benutzt dabei die neuesten wissenschaft
lichen Grundsätze, welche er in Sibley erlernte. Der Eigentümer
des Geschäfts ist zunächst, wie ganz selbstverständlich, durch
aus nicht dazu geneigt, Geld auszugeben; ja, er ärgert sich dar
über, daß seine Maschinen ganz und gar nicht das sind, was
sie sein sollen. Allein, obgleich er seinem Mißbehagen offenen
Ausdruck gibt und den jungen Mann für einen Augenblick stutzig
macht, fährt er ihn doch nicht hart an; sobald erst seine üble
Laune vorübergeht, lernt er von ihm, wieviel ein paar Tausend
Dollar, sofort richtig verwendet, in Zukunft sparen dürften und
zum Schluß stimmt er zu und sagt dem jungen Sibley-Studenten,
Carnegie’, Kaufmanns Herrschgewalt. 9