Ansprache an Arbeiter.
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wert. Sie wissen, daß wir das mit einer Aufopferung von einigen
hunderttausend Dollars versucht, allein wir sahen uns zuguter
letzt durch unsere Konkurrenten gezwungen, den Kampf aufzugeben;
das beste dürfte sein, diese Tagesteilung nach und nach durch staat
liche Gesetzgebung zu erreichen. Eine einzelne Firma kann wenig
dafür tun; alle Konkurrenten müssen zu gleicher Zeit dazu ge^
zwungen werden, denn in unsern Tagen sind die Verdienste dem
Prozentsatz nach so gering, daß keine Firma ihre Werke in Tätig
keit halten kann, wenn nicht unter Bedingungen, die denen ähn
lich, welche die Konkurrenz beherrschen. Daher ist es notwendig,
daß alle gesetzlich gezwungen werden. Wir wären glücklich, solch
ein Gesetz für die 8-Stundenarbeit unterstützen zu dürfen, aber
selbst jetzt können Arbeiter, wenn sie die ihnen verfügbare freie
Zeit gut benutzen, bald zu höheren Stellungen aufsteigen. Nicht
auf lange hin brauchen sie 12 Stunden zu arbeiten; viele unter
uns haben in ihrer Jugend länger als 12 Stunden gearbeitet.
Der Arbeiter hat heutzutage gar viele Vorteile gegen früher.
Die gleitende Lohnskala stellt ihn als Mann und Bürger höher
als den Arbeiter vergangener Tage. Der Teil des aus Arbeit
und Kapital zusammengeernteten Gewinnes, welcher heute den
Arbeitern zugute kommt, war niemals so groß und niemals so
im Steigen begriffen; der aus dem Kapital gezogene Nutzen nie
mals so gering als gegenwärtig. Auch die Kosten für den Lebens
unterhalt waren niemals geringer als zu unserer Zeit.
Ich hoffe, daß die Zukunft noch viele große Vorteile bringen
wird, und daß der mühsame Marsch, welchen der Arbeiter auf
dem Wege von der Sklaverei, in die unsere Vorväter zugleich
mit Bergwerken und Fabriken gekauft und verkauft wurden,
hinauf zu seiner gegenwärtigen Stellung machte, noch keineswegs
sein Ende erreicht hat; sondern, daß dieser Marsch noch immer
weiter fortgesetzt werden und zu anderen wichtigen Ergebnissen
für das Wohlergehen und die Würde der Arbeit führen wird.
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