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XIX.
Das hier Gesagte läßt sich in einigen Leitsätzen knapp
znsammenfassen:
Voraussetzung für die Herstellung unserer Finanzen
ist die kräftigste Inanspruchnahme aller rationellen Ein
nahmsquellen; nur die allgemeine Ueberzeugung, daß bei
allen Faktoren der ernste und unbeugsame Wille in dieser
Richtung vorhanden sei, kann unseren Kredit auf die Höhe
bringen, deren er bedarf.
Rationell sind nur die Lasten zu erhöhen, die die
kapitalskräftigen Klassen treffen. Deshalb sind Vermögen
und Einkommen weit über das bisher in Aussicht Ge
nommene in Anspruch zu nehmen; dagegen sind alle in
direkten Steuern und die Preise der Monopolartikel mög
lichst bei dem Stande zu erhalten, den sie vor dem Kriege
hatten.
Die Höhe der direkten Abgaben darf nur durch die
Sorge für die Erwerbsfähigkeit beschränkt sein; der Er
werbswille wird dadurch nicht geschädigt werden.
Die Anlage in Staatswerten ist vor der in Dividenden
werten auf jede Weise zu bevorzugen; der Vorteil, der
daraus dem Staate erwächst, kommt mittelbar allen Staats
angehörigen zugute.
Für die Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftslebens
ist der Abbau der Preise eine unumgängliche Voraus
setzung; der Staat darf ihn nicht nur nicht hindern, er
muß sogar Opfer dafür bringen.
Die Regelung unserer Währungsverhältnisse muß
durch die Hebung unseres Staatskredites bewerkstelligt
werden; sie ist aber nicht in kurzer Zeit erreichbar. Kleine
Mittel anzuwendeu empfiehlt sich nicht; insbesondere
würden Maßregeln zur Beschränkung der Einfuhr (etwa
mit Ausnahme von Luxusgegenständen) und zur Hebung
der Ausfuhr leicht dem wichtigeren Ziele der Herabsetzung
des Preisstandes der notwendigen Lebensbedürfnisse ab
träglich sein.
XX.
Eines kann nicht genug betont werden; alle Steuer
träger, ganz besonders die Wohlhabenden, müssen sich
von der Einsicht leiten lassen, daß an der Erhaltung der
Wirtschaft des Staates auch die Erhaltung ihres individu
ellen Wohlstandes hängt, daß sie also alle Lasten, die
ihnen auferlegt werden, in ihrem eigenen Interesse tragen,