Full text: Geld-, Bank- und Börsenwesen

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Nach englischem Muster ist am 1. Juni 1910 unter den Mitgliedern 
der Berliner Abrechnungsstelle eine S ch e ck a u s t a u s ch st e I l e für 
Schecks auf Banken und Bankfirmen in der Provinz eröffnet worden. 
Einnial täglich kommen die Vertreter der dieser Austauschstelle angehören- 
den Banken und Bankfirmen zusammen, um die auf andere Plätze lau 
tenden Schecks der Banken und Bankfirmen, für die sie als Zahlstelle an- 
gegeben sind, in Empfang zu nehmen. Hat die bezogene Bank den Scheck 
als in Ordnung gehend anerkannt, so erfolgt 7 Tage nach Einreichung die 
Verrechnung im Clearing. Die Gefamteinlieferung solcher Provinzschecks 
belief sich >926 auf 405 183 Stück im Betrage von 86,7 Millionen RM. 
Die durchschnittliche Größe der zum Austausch eingelieferten Schecks be 
trug 214 NM. Die Zahl der Teilnehmer >var 20. Die lange Verrech 
nungsfrist und der damit verknüpfte Zinsverlust hat dahin geführt, daß 
besonders Schecks über größere Beträge direkt an die bezogenen Provinz 
firmen gesandt werden Z. 
Provinzial-Clearing-Häuser gibt es in Birmingham, Bristol, 
Hüll, Leeds, Leicester, Liverpool, Manchester, Neivcastlc-on-Tyne, Nottingham 
und Sheffield. 
1907 ist neben das Town Clearing für die Schecks der City-Banke» 
(Umsatz 1926: 35,3 Milliarden £) und das Country Clearing für die 
Schecks der Provinzialbanken (Umsatz 1926: 3 Milliarden £) ein 
Metropolitan Clearing (Umsatz l 926: 1,7 Milliarden £] für die Schecks 
der außerhalb der City, aber noch ini Pvstbezirke London errichteten Fi 
lialen der Clearingbanken getreten. 
Die der Chansbre de Compensation in Paris angehörenden Kredit 
institute nehmen nach Londoner Muster auch den Austausch von Pro 
vinzschecks vor. 
2. Das Notengeschäft 2 ). 
k>) Das Bankgesetz vom 14. März 1875 
und seine Änderungen (Novellen). 
Hervorgegangen sind die Banknoten, wie schon erwähnt, aus den 
Depositenscheinen der alten Girobanken, die dem Einzahler als Quittung 
>) Ausführlich habe ich die Technik dieses Verfahrens in meinem „Bank 
geschäft", Band I, 8. Ausl., S. 102f., dargestellt. 
ch Literatur: Ludwig Bamberg er, Die Zettelbank vor dem 
Reichstag. Leipzig 1874. H. Hartung, Die Notenbanken unter dem Bank-
	        
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