Full text: Konzentrationstendenzen im badischen Bankgewerbe

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Neben dieser inneren Kräftigung erfuhr dann das Institut 
eine bedeutende Erweiterung seines Kundenkreises und seines 
geschäftlichen Einflusses durch die Fusion der Süddeutschen 
Bank. Hand in Hand hiermit ging eine erhebliche Steigerung 
ihres Gewinnerträgnisses. Denn zu dem bisherigen Bruttoge 
winn der Pfälzischen Bank treten nun dauernd die Erträgnisse 
der Süddeutschen Bank, die zugleich auf das gleich hohe Aktien 
kapital zur Verteilung kamen, da das reduzierte Kapital der 
Pfälzischen Bank durch Umtausch der Süddeutschen Bank-Aktien 
sofort wieder auf dieselbe Höhe gebracht war. 
Zugleich ist sowohl durch die umfangreichen Abschreibungen 
auf Debitoren-, Effekten- und Konsortialbestände als auch be 
sonders durch die Ansammlung bedeutender stiller Reserven 
eine Gewähr dafür geboten, daß die Erträgnisse der Bank nicht 
mehr in erheblichem Maße .zur Abschreibung verwendet werden 
brauchen und so indirekt der Fusionsgewinn einer Stabilisierung 
der künftigen Dividende zugute kommt 1 ). Daß beabsichtigt ist, 
die Gemeinsamkeit der Interessen nicht nur in der unten näher 
beschriebenen Zusammenlegung der Gewinne gipfeln zu lassen, 
sondern sie auch vor allem auf möglichste Gemeinschaft der 
Geschäftsprinzipien auszudehnen, wird bezeugt durch die bei 
diesem Anlaß vereinbarte Personalunion. 
Es fanden folgende Übergänge von Aufsichtsrat und Direk 
tionsmitgliedern der sich zusammenschließenden Banken statt: 
Von der Rheinischen Creditbank traten der Direktionsvorsitzende 
Dr. Brosien — in gleicher Eigenschaft — und Direktor Dr. Jahr 
in den Vorstand der Pfälzischen Bank ein. Seitens der Pfälzischen 
Bank wurde Direktor Schayer in das Vorstandskollegium 
der Rheinischen Creditbank gewählt. Ebenso ist der Aufsichts 
rat-Vorsitzende der Rheinischen Creditbank Dr. Reiß in den 
Aufsichtsrat der Pfälzischen Bank, während von letzterer Rudolf 
Dacque und Kommerzienrat Eswein, der von seinem bisherigen 
Posten als Generaldirektor am 1. Juli 1911 zurücktrat, in den 
Kreis der Aufsiehtsräte der Rheinischen gewählt worden, 
1) Vgl, die Artikel im Deutschen Ökonomist Nr. 1500 und 1511 Jahrg. 
1911: Fusion und der Einfluß auf Dividende.
	        
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