den höchsten Gesamtertrag erzielt, gerade noch mit seinem indi
viduellen Grenzkonsumertrag kaufen kann. Nennt man den Nutzen,
den der Grenzkonsument mit der letzten Einheit des Gutes erzielt,
den Grenznutzen, so kann man sagen, daß die obere Grenze des
Preises bestimmt wird durch Grenznutzen minus Grenz -
konsumertrag des Grenzkonsumenten. Welches der Grenz
konsument ist, das bestimmt der Monopolist durch sein Angebot
bzw. durch sein Streben nach größtem Ertrag. So ist der Monopol
preis zunächst nach oben ganz individualistisch durch Nutzen
schätzungen und auf der Angebotsseite nicht wie beim Konkurrenz
preis durch ein Minimum von Ertrag, sondern durch das Streben
nach einem Maximum an Ertrag bestimmt.
Die Löhe des Monopolpreises muß aber auch, wie die des
Konkurrenzpreises, durch Beziehungen zu anderen Preisen bestimmt
sein. Beim Konkurrenzpreis war diese Beziehung, der Zusammen
hang aller Preise, durch den tauschwirtschaftlichen Grenzertrag als
Richtschnur für alle Anbieter gegeben. Es ist klar, daß beim
Monopolpreis diese Beziehung durch die Nachfrage gegeben
sein muß, dadurch, daß er, wie alle Preise, für die Nachfragenden
Kosten bedeutet. Nur von der Nachfrage her wird der Monopol
preis begrenzt, dadurch, daß immer mehr Konsumenten aus Grund
ihres Wirtschaftsplanes die Kosten nicht mehr aufbringen können,
wenn eine Erhöhung der Preise gefordert wird, so daß der Mono-
polist schließlich seinen Gesamtertrag vermindern würde. Man
kann aber eine allgemeine Grenze dafür angeben, die dann vor
liegt, wenn der Grenzkonsumertrag einzelner Konsu
menten unter ihre individuelle Schätzung des tausch
wirtschaftlichen Grenzertrags sinken würde. Das ist bei
denjenigen Konsumenten der Fall, welche nicht ihr ganzes Ein
kommen zum Konsum verwenden, sondern Teile davon Kapital
werden lassen. Diese ziehen den Zins, der ein tauschwirtschaft
licher Grenzertrag ist, der weiteren Ausdehnung ihres Konsums
vor. Der letzte Konsument wird immer der sein, dessen Grenz
konsumertrag so niedrig, dessen Bedarfsbesriedigung also so voll
ständig ist, daß er zwischen weiterem Konsum lind Kapitalbildung
schwankt. Damit haben wir die denkbare obere Grenze des Monopol
preises festgestellt. Wir können sagen, sie ist Grenznutzen, d. h.
Nutzen des Grenzkonsumenten von der letzten Einheit, minus
tausch wirtschaftlich er Grenz er trag.
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