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kosten) als die zweite Prämisse der gesellschaftlichen
Wertsynthese zu betrachten ist.
Drittes Kapitel. Die Seite des gesellschaftlichen
Warenaustausches, des Güterumlaufs, ein überwiegend
sozialökonomisches Problem, wo Angebot und Nachfrage
Bedarf und Deckung in Wechselwirkung oder wechsel
seitige Verursachung miteinander treten. Das ist der
eigentliche Relationsbegriff der Wertlehre oder die freie
gesellschaftliche Synthese in der Wertbildung, wie sie
von den nationalökonomischen Theorien der absoluten
freien Konkurrenz gedacht war.
Viertes Kapitel. Die Seite der bewußten zwangs
gemeinschaftlichen Wertbildung. Hier sind die Ein
wirkungen einer gemeinwirtschaftlichen Gewalt, des
Staates, auf die Wertbildungsprozesse zu betrachten;
dann die Forderungen einer Politik der Sozialtaxen,
die Begründung von Steuerbelastungen nach Gesichts
punkten einer sozialen Ökonomik und Ethik. Das ist
überwiegend ein Modalitätsbegriff in der Wertlehre
oder das modifizierende Moment in der synthetischen
Bildung der Werte, wodurch die gesellschaftliche Syn
these der freien Konkurrenz modifiziert wird, überhaupt
die zwangsgemeinschaftliche Synthese in der Wert
bildung.
Als leitender Denker auf dem Gebiete der Wert
lehre, dieser Kondensierungsformel, sozusagen, alles
wirtschaftlichen Seins und Werdens, aller wirtschaftlichen
Prozesse, ist Ricardo zu erachten. Die folgenden
Ausführungen werden zu zeigen suchen, mit wie großer
intuitiver Gedankenkraft dieser beste Synthetiker und
Systematiker des nationalökonomisehen Ideengehalts
das Grundlegende des sozialökonomischen Lebens erfaßt
hat, denn auf ihm bauen bewußt oder unbewußt die
wissenschaftlichen Systeme der Volkswirtschaft in der
Gegenwart. Die vorliegende Abhandlung sucht schließ-
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