Full text: Untersuchungen über das Versicherungswesen in Deutschland

Mewes, Reichsinvalidenversicherung. 
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konnten sie hier nicht ganz übergangen werden. Sie erklären auch, 
warum in den folgenden Betrachtungen der Hauptsache nach nur die 
Gesamtergebnisse der ganzen Invalidenversicherung, nicht eigentlich aber 
die der einzelnen Versicherungsanstalten behandelt werden. 
2. Einnahmen. 
Untersucht man nun die Rolle, die die Invalidenversicherung in 
finanzieller Beziehung spielt, näher, so treten zunächst drei Hauptarten 
von Einnahmen hervor: Versicherungsbeiträge, Zinsen und Reichs 
zuschüsse. An Beiträgen hat unsere Volkswirtschaft in den 20 Jahren 
des Bestehens der Invalidenversicherung, also bis Ende 1910, nicht 
weniger als 2740 Mill. Mk. aufgebracht; von ihren Vermögensbeständen 
— die sich im gleichen Zeitpunkte auf 1668 Mill. Mk. beliefen — 
waren an Zinsen nebst Miete und Pacht weitere 570 Mill. Mk. ein 
gegangen; und aus Reichsmitteln waren schließlich Ende 1910 im 
ganzen rund 640 Mill. Mk. als Zuschüsse bezahlt. Rechnet man einige 
kleinere Einnahmeposten hinzu (Strafgelder, Kursgewinne u. a.), so ist 
für die Zwecke der Invalidenversicherung in den 20 Jahren von 1891 
bis 1910 die stattliche Summe von 3955 Mill. Mk., bis zum Inkraft 
treten der neuen Reichsversicherungsordnung (Anfang 1912) aber mehr 
als 4V4 Milliarden Mk. zusammengezogen und erwirtschaftet worden. 
Es ist nicht ohne Interesse, die allmähliche Entwicklung und Steigerung 
dieser Summen zu beobachten. Es sind nämlich eingegangen bzw. ge 
leistet worden (in Millionen Mark): 
an Ver 
sicherungs 
beiträgen 
an 
Zinsen 
an Miete und 
Pacht aus 
Grundbesitz 
an Reich s- 
zuschüssen 
l. in den folgenden Jahren: 
1891 
93,9 
0,8 
6 
1892 
95,6 
3,7 
9 
1896 
109,1 
15,3 
19,2 
1900 
128,8 
26,7 
0,5 
30,7 
1905 
161,3 
39,4 
1,9 
47,4 
1910 
197,4 
53,6 
3,1 
52,5 
2. insgesamt in den folgen- 
den Jahrfünften: 
1891-1895 
489 
!3 
58 
1896—1900 
597 
105 
123 
1901—1905 
735 
173 
7 
206 
1906—1910 
919 
239 
13 
253
	        
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