Mewes, Reichsinvalidenversicherung.
181
konnten sie hier nicht ganz übergangen werden. Sie erklären auch,
warum in den folgenden Betrachtungen der Hauptsache nach nur die
Gesamtergebnisse der ganzen Invalidenversicherung, nicht eigentlich aber
die der einzelnen Versicherungsanstalten behandelt werden.
2. Einnahmen.
Untersucht man nun die Rolle, die die Invalidenversicherung in
finanzieller Beziehung spielt, näher, so treten zunächst drei Hauptarten
von Einnahmen hervor: Versicherungsbeiträge, Zinsen und Reichs
zuschüsse. An Beiträgen hat unsere Volkswirtschaft in den 20 Jahren
des Bestehens der Invalidenversicherung, also bis Ende 1910, nicht
weniger als 2740 Mill. Mk. aufgebracht; von ihren Vermögensbeständen
— die sich im gleichen Zeitpunkte auf 1668 Mill. Mk. beliefen —
waren an Zinsen nebst Miete und Pacht weitere 570 Mill. Mk. ein
gegangen; und aus Reichsmitteln waren schließlich Ende 1910 im
ganzen rund 640 Mill. Mk. als Zuschüsse bezahlt. Rechnet man einige
kleinere Einnahmeposten hinzu (Strafgelder, Kursgewinne u. a.), so ist
für die Zwecke der Invalidenversicherung in den 20 Jahren von 1891
bis 1910 die stattliche Summe von 3955 Mill. Mk., bis zum Inkraft
treten der neuen Reichsversicherungsordnung (Anfang 1912) aber mehr
als 4V4 Milliarden Mk. zusammengezogen und erwirtschaftet worden.
Es ist nicht ohne Interesse, die allmähliche Entwicklung und Steigerung
dieser Summen zu beobachten. Es sind nämlich eingegangen bzw. ge
leistet worden (in Millionen Mark):
an Ver
sicherungs
beiträgen
an
Zinsen
an Miete und
Pacht aus
Grundbesitz
an Reich s-
zuschüssen
l. in den folgenden Jahren:
1891
93,9
0,8
6
1892
95,6
3,7
9
1896
109,1
15,3
19,2
1900
128,8
26,7
0,5
30,7
1905
161,3
39,4
1,9
47,4
1910
197,4
53,6
3,1
52,5
2. insgesamt in den folgen-
den Jahrfünften:
1891-1895
489
!3
58
1896—1900
597
105
123
1901—1905
735
173
7
206
1906—1910
919
239
13
253