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Die Macht der Großbanken.
maßgebend sein. Gs sollte. Aber es ist es nicht. Es
hat sich auch bei den wenigen selbständigen Direktoren
die Gewohnheit herausgebildet, zuerst zu bestimmen, wie
viel Dividende verteilt werden soll und dann erst — von
dem, was zu guter Letzt übrigbleibt — die Abschreibungen
zu verteilen. Wonach bestimmt man aber die zu zah
lende Dividende? Nach dem Kurs, den die Aktien an
der Börse haben. Der Direktor setzt seinen Ehrgeiz
darein, den derzeitigen Akttonären eine angemessene Rente
zukommen zu lassen. Hat er bei einem Kurs von 200%
zehn Prozent Dividende verteilt, so hält er sich, bei dem
selben Erträgnis wie im vorangegangenen Jahre, für
verpflichtet, einen Teil des Gewinnes zu verstecken, wenn
die Börse seine Aktien um den Abschlußtermin herum
aus irgendwelchen allgemeinen Gründen nur mit pari
bewertet. Dabei sollte ihn doch eigentlich nur das Nomi-
nalkapital seiner Aktten etwas angehen.
So sendet bis in die enüegensten Ecken der Zndu-
striegesellschasten die Bankenherrschast ihren Widerschein.
Sie hat eine tiefgreifende Änderung in der Gesamtstruk
tur unserer Wirtschaft zur Folge gehabt. Die einzelnen
Fndustriedirektoren sind mehr und mehr auf die Stufen
von Ressortchefs herabgedrückt worden. Die eigentliche
geschäftliche Leitung liegt entweder in den Händen der
Syndikatsvorstände, in denen die Banken indirekt ver
beten sind, oder direkt in den Händen der Bankdirek
tionen. Von einzelnen Zentralpunkten aus erfolgt also
heute schon die Leitung ganzer Gruppen industrieller
Gesellschaften. Dieser Zentralpunkte werden immer
^Eniger. Und je mehr sich die oberste Leitung auf
emem Punkt konzentriert, um so rapider ist der wirt
schaftliche Fortschritt.
Einen kleinen Renrill nnn beni Macktbereick der