Full text: Leistung und Wert

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Wesen des Kontos ist Ausgleich, Zweck der Fremdrechnung 
daher, über die Leistungsbeziehungen Aufschluß zu geben, um ge- 
gebenenfalls den Ausgleich herbeizuführen, Auszüge des Kontos 
einer Fremdperson zu geben, erhaltene auf Richtigkeit zu prüfen, 
der Bilanz die offenen Konten aufzugeben, schließlich Auskunft von 
Mmancherlei Art zu liefern. 
Wollen wir die Fremdkonten ihrem Wesen nach einteilen, 
So bietet dazu einen Anhalt der Gegenstand der Zweckleistung. Die 
Sache im Werbungsgeschäft ergibt die Konten der Lieferer, die 
Sache im Verwertungsgeschäft die Konten der Abnehmer, der Kun- 
den. Diese Konten, in großer Anzahl vorhanden, stellen, da sich der 
eigentliche Handelsbetrieb auf ihnen abspielt, die Handels-, die Ge - 
schäftskonten im engeren Sinne dar. Die Begleichung der 
Konten der Lieferer entzieht dem Unternehmen ständig Zahlungs- 
werte, diejenige der Abnehmerkonten führt ihm solche ständig zu. 
Beides im rechten Verhältnis zu halten, gehört zu den wichtigsten 
Aufgaben der Geschäftsleitung. 
Die Verwertung von Sachen gegen Bar im Kleinhandels- und 
Ladenverkehr führt nicht.zur Bildung von Fremdkonten wegen der 
großen Zahl der Abnehmer, die dem Kaufmann in den meisten Fällen 
unbekannt sind. Fremdkonten werden ebenfalls nicht errichtet für 
die Abgabe von Betriebsarbeit gegen Bar. Die Werbungsgeschäfte, 
die Arbeit zum Gegenstande haben, pflegen zur Errichtung von 
Fremdkonten nicht zu führen, weil mit der Zweckleistung die Ent- 
geltleistung zeitlich zusammenfällt, ein Rechnungsverhältnis daher 
nicht in Schwebe gelangt. Zwar erstrecken sich die Zweckleistungen 
an Arbeit nicht selten über Zeiträume (persönliche Dienstleistungen, 
Raumbenutzung), aber sie sind gebunden an den Begriff der Fällig- 
keit, deren Eintritt die Entgeltleistung herbeiführt. Auch die An- 
Schaffung dinglicher Aufwands- oder Arbeitswerte. z. B. von Ge- 
Schäftsbüchern, Feuerungsstoffen, macht die Errichtung von Fremd- 
konten nicht nötig, da der Lieferung die Entgeltleistung bald zu 
folgen pflegt. Wo jedoch Werte vereinbarungsgemäß gestundet 
werden, z. B. Fracht, Zoll, müssen für diese Leistungen den berech- 
tigten Stellen Konten eingerichtet werden. Bei solchen Posten, die 
zur Errichtung eines Fremdkontos nicht führen, kann die Grund- 
buchung Zweckleistung und Entgeltleistung zu einem Posten ver- 
einigen. Z. B.: 
Firma (Entgeltleistungen) 1.4... a t Haben 
Firma (Zweckleistungen) ee Soll 
an Emil Scholl für buchhalterische Tätigkeit im August M. 350.— 
Man kann den Namen Geschäftskonten auch davon ableiten, 
daß auf ihnen die einzelnen Geschäfte durch auf sie bezogene Gegen- 
leistungen ausgeglichen werden. Andererseits gibt es Fremdkonten, 
die die Leistung selbst begründen, indem ihr Wert durch einen „Ab- 
Schluß“ festgestellt wird. Da der Gegenstand, auf dem die Leistung 
beruht, fast immer Geld ist, so kann man diese Konten als Geld- 
konten bezeichnen. Es sind die Konten der Fremdpersonen, welche
	        
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