Full text: Völkerbund, Die Weltwirtschaftskonferenz

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Der Krieg hat mittelbar den Einfluß dieser Unsicher- 
heitsfaktoren verstärkt. Er hat bei verschiedenen Völkern 
das Bestreben gesteigert, die von ihnen gewonnenen Roh- 
stoffe im eigenen Lande zu verarbeiten; er hat die Zahl 
und Größe der Hemmnisse vermehrt, die Jölle und Ver- 
bote dem Güterverkehr und Einwanderungsgesetze, Paß- 
bestimmungen, Beschränkung des Niederlassungsrechts 
für Ausländer dem Personenverkehr bereiten. Schließlich 
haben die wirtschaftlichen Strukturwandlungen infolge 
der Grenzänderungen die mühsame Wiederanbahnung 
internationaler Beziehungen und die unsicheren Finanz- 
und Währungsverhältnisse ebenfalls die Anstrengungen 
gehemmt oder verzögert, die die europäischen Völker 
unternommen haben, um wieder Ordnung in ihre In- 
dustriewirtschaft zu bringen. 
Einige dieser Ursachen sind fortgefallen, obgleich ihre 
Wirkungen fortdauern mögen. Die Gefahr sofortiger 
starker Vermehrungen des Produktionsapparates in In- 
dustrien, in denen dieser Apparat schon übermäßig groß 
ist, ist in den Hauptindustrieländern nur noch gering; der 
Sparsinn hebt sich wieder und die Kapitalbildung steigt 
stetig. Valutaschwankungen sind jettt auf wenige Wäh- 
rungen beschränkt und halten sich innerhalb bedeutend 
engerer Grenzen als vorher. 
Andere Ursachen, die sich vor dem Kriege bemerkbar 
machten, besonders das Wachsen der Industrien in 
Ländern, die bisher nur teilweise industrialisiert waren, 
müssen als Dauererscheinungen angesehen werden und 
sind bei der neuen Weltlage nur innerhalb sehr beschränkter 
Grenzen beeinflußbar. 
Die Konferenz mußte jedoch gemäß der Tages- 
ordnung ihre Aufmerksamkeit auf eine dritte Gruppe 
von Faktoren lenken, nämlich diejenigen, die ihrer 
Natur nach unter den gegenwärtigen Umständen erfolg- 
reich beeinflußt werden können. Hiervon sind die wich. 
tigsten die Beschränkungen und die Kontrolle des Güter- 
und Personenverkehrs und vor allem diejenigen Be- 
schränkungen, die sich aus der Tarif- und Handelspolitik 
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sie einzugehen. Es genügt, hervorzuheben, daß die stetige 
Weiterentwicklung des Verkehrs und der ständig wach- 
sende industrielle Rohstoffbedarf die natürliche Entwick- 
lung der Industrie auf engere Verflechtung der Bezie- 
hungen und die Entstehung bedeutenderer internatio- 
naler Unternehmungen hindrängt. 
II. Allgemeine Erwägungen 
Der vorliegende Bericht versucht nicht nochmals die 
Fragen zu behandeln, die bereits das der Lage und den 
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lebhaftes Interesse entgegenbrachte, behandelt hat, 
sondern beschränkt sich auf die wenigen grundsätzlichen 
Fragen, deren Erörterung im Vordergrund der Konferenz 
eht. Die Kommission betrachtet als Kernproblem die 
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