Full text: Kritische Studien zum wirtschaftlichen Problem des Zwei- und Dreischichtensystems in Hochofenbetrieben

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all dieser Arbeitergruppen am Hochofen sich in Abhängig- 
keit von seinem Gang ähnlich gliedert wie die der Gichter 
und Schmelzer, kam die Betriebsleitung zu dem Schluß, 
daß in keinem Falle der Arbeitsdienst der in Frage kom- 
menden Arbeitergruppen am Hochofen die Dauer von 7 
Stunden überschreite *). 
$ 6. Kritik der Zeitstudien. 
Nach den Ausführungen in der Denkschrift der Be- 
triebsleitung zum Zwei- und Dreischichtenproblem bestand 
das Ziel der Zeitstudien darin, den Beweis zu erbringen, 
daß eine effektive Arbeitszeit in Höchstdauer von 7 Stunden 
vorliegt, eine über 10 Stunden hinausgehende Arbeitszeit 
für diese wichtigsten Arbeitergruppen also nicht in Frage 
kommt und daher von einer Gefährdung für Gesundheit 
und Leben nicht die Rede sein kann. Ein Vergleich mit 
Erhebungen ähnlicher Art, wie sie z. B. in Oberschlesien 
in zwei verschiedenen Hüttenwerken angestellt wurden, 
beweist, daß unter Berücksichtigung von unerheblichen 
Schwankungen in der Ausdehnung der festgestellten effek- 
tiven Arbeitszeit, die auf örtlich besondere Betriebsorgani- 
sation zurückzuführen sind, gleiche Ergebnisse vorliegen ?). 
Auch dort gilt als feststehend, daß „die Dauer der wirk- 
lichen Arbeitszeit während einer Schicht den gesunden 
Arbeiter nicht so belastet, auf daß er an Leib und Leben 
Schaden nehmen muß“ ®%. Obwohl also diese Zeitstudien 
im Endergebnis lediglich nach der hygienischen Seite des 
Arbeitszeitproblems verwertet wurden, kann doch an der 
Darstellung ihrer Durchführung, ihrer Resultate und deren 
1) Aus der Denkschrift des Hüttenwerkes. 
2?) Aus dem Material, das vom Verein Deutscher Eisen- und Stahl- 
industrieller, Berlin, für diese Arbeit zur Verfügung gestellt wurde. 
3) „Die Arbeitszeitfrage in Deutschland“, Schriften der Vereinigung 
der Deutschen Arbeitgeberverbände, Berlin, Heft 8, 3. Aufl., S. 145 (Ab- 
geschlossen August 1924).
	        
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