den. Der Berichterstatter wendet sich an alle Anwesenden mit der
Bitte, in den ihnen nahestehenden Kreisen für die Ziele der Gesell-
schaft tatkräftig zu werben und zur Aufbringung der notwendigen
Mittel behilflich zu sein.
In der Aussprache über den Bericht weist Geheimrat Siegis-
mund darauf hin, daß es für eine größere Zahl von Interessenten
eine zu große Belastung darstellt, wenn ihnen gleichzeitig mit dem
Erwerb der Mitgliedschaft die Verpflichtung zur Subskription der
Ausgabe auferlegt wird; er rät zu einer Änderung von $ 5 Abs. 2 der
Satzungen, um der Gesellschaft eine Ausdehnung ihres Mitglieder-
standes zu ermöglichen. Staatsminister Saemisch erwidert ihm, daß
bereits vom geschäftsführenden Vorstand eine Trennung von Mitglied-
schaft und Subskription erwogen wurde, daß ferner, um das Inter-
esse der Mitglieder wachzuhalten, die Ausgabe von Mitteilungen in
zwangloser Folge geplant ist. Herr Siegismund begrüßt die „Mit-
teilungen‘“ besonders warm und verspricht sich hiervon eine wesent-
liche Förderung der Mitgliederwerbung. Es wird einstimmig beschlos-
sen, der nächsten Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung vor-
zuschlagen, derart, daß der Erwerb der Mitgliedschaft zur Subskrip-
tion zwar berechtigt, jedoch nicht verpflichtet.
Der Vorsitzende schließt hierauf die Aussprache über den Vor-
standsbericht und erteilt das Wort Herrn Dr. Sommer - Heidelberg
zu einem Vortrag über „Die Bedeutung der Pariser Preis-
schrift Friedrich Lists“. Da der Vortrag in Nr. 3 dieser
„Mitteilungen‘“ in extenso erscheinen wird, muß hier auf eine Wie-
dergabe seines Inhalts verzichtet werden. Nur sei der außerordent-
lich starke Eindruck festgehalten, den sämtliche Anwesenden von dem
ihnen geschilderten Inhalt der Preisschrift und von dem ausgezeich-
neten Vortrag Dr. Sommers empfingen; die Überzeugung war all-
gemein, sowohl daß durch diesen Fund die List-Ausgabe eine ganz be-
sondere Bedeutung erhält, als auch daß die Bearbeitung in keine bes-
sere Hand hätte gelegt werden können.
Anschließend begaben sich um ı Uhr sämtliche Anwesenden zur
Berliner Universität, wo die alte Aula für die Friedrich List-Gesell-
schaft festlich hergerichtet war. Ein erlesenes Publikum hatte sich
eingefunden, um an der ersten öffentlichen Veranstaltung der Fried-
rich List-Gesellschaft teilzunehmen. Neben den Herren des Vorstan-
des bemerkte man Vertreter aller wichtigen Reichs- und Landesbehör-
den, so Ministerialdirektor Brecht als Vertreter des Reichsministers
des Innern, Ministerialdirektor Hoffmann als Vertreter des Reichs-
ministers für Ernährung und Landwirtschaft, Ministerialrat v. Rotten-
burg als Vertreter des preuß. Kultusministers, Staatssekretär Vogt als
Vertreter der Reichsbahngesellschaft, dazu Reichsbahndirektor Dr.
Kittel und Reichsbahndirektor Dr. Homberger; ferner namhafte Ver-
treter der Universität, der Handelshochschule und der technischen
Hochschule, der Berliner und der auswärtigen Presse; schließlich eine
große Zahl von Einzelpersonen, sowohl Studierende wie Angehörige
der Geschäftswelt.