720
DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE
über einen Kamm scheren. Es können sich gute Ideen darunter
befinden, die ihren Wert in sich selber tragen. Aber zu der
Warnung glaube ich mich auf Grund langjähriger Beob-
achtungen berechtigt:
Man prüfe besonders kritisch alle jene, in reicher Fülle ange-
botenen Werke, die an unbekannte Interessenten unentgeltlich
verteilt oder versandt werden sollen. Dem geschenkten Gaul
guckt man nicht ins Maul, sagt ein altes, drastisches Sprichwort.
Man kann es dahin variieren, daß geschenkte, also unerbeten
ins Haus geflogene Bücher nur in den seltensten Fällen Beach-
tung finden. Auch ist bei solchen Werken keine Kontrolle über
die Höhe der Auflage, die tatsächliche Verbreitung usw. möglich.
Natürlich wird der Anzeigenwerber darüber die himmel-
blauesten Versprechungen machen. Man braucht sie aber nicht
zu glauben, denn die Tätigkeit solcher Anzeigenwerber endet
bei solchen Eintagsfliegen genau wie die Eintagsfliegen selbst:
Nach einem kurzen, oft verblüffend kurzen Traum. Das
Erwachen wird dann den eingefangenen Inserenten überlassen,
wenn sie sehen, daß auch die grandiosen Erfolge ihrer Reklame
in jenem Eintagswerke nichts als ein schöner Traum waren.
Wer mit häufigen Besuchen von Anzeigewerbern zu rechnen
hat, wer überhaupt öfter inseriert, für den ist es wichtig, über
alle im Anzeigengeschäft üblichen Gepflogenheiten möglichst
genau unterrichtet zu sein. Leider ist das nicht immer der Fall,
oft zum Schaden der Betroffenen. Deshalb gebe ich im nach-
folgenden Kapitel kurze Aufklärung über die Praxis zweier
Adreßbuch-Verlage. Wer sich vor unangenehmen Erfahrungen
bewahren will, beachte es. Ebenso dringend empfehle ich den
wichtigen Abschnitt: „Was jeder Inserent wissen muß“ der
Beachtung aller Interessenten.