Full text: Autofernstraße Berlin, Leipzig, München, Rom

zesellschaft — und in dem Falle darf ich hier besonders an eine Äußerung 
les Herrn Oberregierungsrats Dr. Rappaport von vorhin erinnern, 
der auf die Karte, die er soeben in Händen hat, hingewiesen hat —, daß 
bei der Weiterbearbeitung dieser Fragen die bisherige Strecke unter 
keinen Umständen ausgeschlossen werden darf. Es ist wohl möglich, 
vielleicht die beiden Strecken Weißenburg—Augsburg und Weißenburg— 
Ingolstadt—München im Laufe der Zeit auszubauen, aber, meine sehr 
verehrten Herren, es dürfte nicht so gemacht werden, daß man die bis- 
herige große Verbindungsstraße zwischen Nürnberg—München über 
Ingolstadt auf einmal. vollständig auf der Seite liegen läßt, und nur des- 
halb, um besondere Wünsche vielleicht in die Wirklichkeit umzusetzen. 
und auf einmal eine ganz neue Verbindungsstraße zwischen Nürnberg, 
Weißenburg und Augsburg herstellt. Meine sehr verehrten Herren! Das 
würde den Interessen aller Beteiligten, die auf diesem großen Gebiet 
liegen und zweitens auch dem Interesse der Automobilisten absolut nicht 
Genüge leisten. Ich darf deshalb nochmals im Namen meiner Stadt so- 
wohl als aller hinter mir stehenden Interessentenkreise, Städte und Be- 
zirke der dortigen Gegend an die maßgebenden Persönlichkeiten dieser 
Versammlung die Bitte richten, diese Anregung bei der Weiterberatung 
des großen Proiektes stets im Auge zu behalten. 
fMerr Stadtoberbaurat Puchner (Stadtrat Bamberg): 
{m Namen des Stadtrats Bamberg möchte ich zunächst die Gelegen- 
heit benutzen, dem Rat der Stadt Leipzig den besten Dank auszusprechen 
ür die Einladung. Die Stadt Bamberg ist gern der Aufforderung nach- 
gekommen, weil ja auch Bamberg im Zuge der Strecke Berlin—München 
liegt. Leider ist unsere Freude dadurch etwas getrübt, daß wir aus den 
Ausführungen des Herrn Ministerialrats Dr.-Ing. Speck entnehmen 
mußten, daß die Autofernstraße nicht über Bamberg, sondern etwas 
weiter östlich vorbeiführen soll. Es wurde zwar darauf hingewiesen, 
daß die Städte, die abseits liegen, sehr gut durch Stichstraßen ange- 
schlossen werden können, aber uns in Bamberg ist auch die Hand lieber 
wie der kleine Finger. Ich möchte aber nicht weniger objektiv sein, wie 
der Herr Kollege von Halle und möchte konstatieren, daß in derartig 
zroßen Sachen kleine Interessen nicht ausschlaggebend sein können (Leb- 
“afte Zurufe: Sehr richtig! — Bravorufe!), daß sie aber gewürdigt wer- 
den müssen. Ich möchte darauf hinweisen, daß der Zweck der heutigen 
Tagung nicht der ist, eine endgültige Straßenführung festzulegen, son- 
dern nur die Untersuchung über die beste Straße einzuleiten, und ich 
möchte die Bitte aussprechen, daß die Frage, ob nicht auch die etwas 
seitlich gelegene, westliche Linie, etwa durch das Saale-Main- und Reg- 
nitztal, als Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg hergestellt wer- 
den könnte. Das mag vom Arbeitsausschuß geprüft werden, und ich bitte,
	        
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