Full text: Allgemeine Gesellschaftslehre

Vergemeinschaftung und Gemeinschaft 165 
grundlegende Bedingung für den Empfang der zeichengemäßen Vor- 
stellung nennen wir die „identische Zeichenempfänglichkeit“, 
welche stets in dem Gedanken an eine identische begründete Wirkens- 
zusammengehörigkeit besteht, in welcher ein besonderes All- 
gemeines dieidentische wirkende Bedingung in Beziehung 
zudem identischen Allgemeinen deseben wahrgenom menen 
Körperlichen als identischen Wirkungsgewinnes darstellt. 
So besteht z. B. die identische Empfänglichkeit für „gelbe Gesichts- 
farbe als Zeichen von Gallenkrankheit“ in dem Gedanken an eine 
identisch begründete Wirkenszusammengehörigkeit, in welcher „Gallen- 
krankheit“ die identische wirkende Bedingung für „gelbe Gesichts- 
farbe“ abgibt, und wem solcher Gedanke zugehört, dem weckt die 
Wahrnehmung besonderer gelber Gesichtsfarbe die Vorstellung 
des „Zeichengegenstandes“ (Gallenkrankheit). Die „identische zeichen- 
gemäße Vorstellung“ darf aber nicht mit dem „identischen zeichen- 
gemäßen Glauben“ verwechselt werden, d. h. mit dem identischen 
Allgemeinen aller besonderen Gedanken daran, daß das zunächst vor- 
gestellte identische Allgemeine (in Einheit mit besonderndem All- 
gemeinen) besonderem Einzelwesen in der Welt zugehört. Wenn z. B. 
jemand „besondere gelbe Gesichtsfarbe“ wahrnimmt, kann ihm jene 
Wahrnehmung die Vorstellung „Gallenkrankheit“ wecken, es kann 
ihm dieses identische Allgemeine gegenständlich werden, ohne daß 
ihm deshalb schon ein „zeichengemäßer Glaube“ zugehörig werden 
muß, z. B. der Gedanke, daß B, dessen gelbe Gesichtsfarbe er wahr- 
genommen hat, gallenkrank ist, und zwar deshalb nicht, weil diese 
„gelbe Gesichtsfarbe“ auch eine andere wirkende Bedingung haben 
kann, Übrigens kann schon das bloße Vorstellen einer Besonder- 
heit eines identischen Körperlichen jenem, dem die entsprechende 
Zeichenempfänglichkeit zugehört, die „zeichengemäße Vorstellung“ 
wecken, während ihm ein besonderer „zeichengemäßer Glaube“ nur 
durch eine Wahrnehmung einer Besonderheit jenes Körperlichen 
geweckt werden kann. Ein Körperliches, das „Zeichen“ ist, kommt 
also jedenfalls stets auch als identische wirkende Bedingung dafür irı 
Betracht, daß ein „Wahrgenommen-Werden“ einer seiner Besonder- 
heiten in der Welt durch eine besondere Seele dieser Seele eine 
„Zeichengemäße Vorstellung“ weckt, es schließt also jede „identisch 
begründete Verwirklichung zeichengemäßen Glaubens“ eine engere 
identisch begründete Wirkenszusammengehörigkeitskette ein, welche 
wir als „identisch begründete Verwirklichung zeichen- 
Semäßer Vorstellung“ bezeichnen können. Eine „zeichengemäße 
Vorstellung“ weckt aber nur dann einen „zeichengemäßen Glauben“, 
wenn ein besonderes Allgemeines, das als grundlegende Bedingung für 
den Gewinn solchen Glaubens in Betracht kommt, der Seele zugehört.
	        
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