oder sie ohne Schutzwaffen gegen wilde Tiere in den Wald
jagen. Manchmal empfindet der Ehemann die ihm an—
getane Schmach so stark, daß er Selbstmord begeht.
Nachdem der Danakilhäuptling sich so über die Sitten
— —
über die Art mit, wie die Karayu Ehefragen behandeln.
Der Vergleich fiel nicht gerade zugunsten der letzteren aus.
Der Grund und Boden, auf dem wir standen, mochte hin—
sichtlich kriegerischer Handlungen neutral sein, die Gelegen—
heit über seine Feinde sich auszusprechen, erschien dem Ali
Fernami zu günstig, um sie nicht auszunutzen. Ein Karayu
hat kein Interesse an der Ehescheidung; die einzige Rache,
die er als betrogener Ehemann nimmt, besteht in einer
pekuniären Buße der Schuldigen. Ein Karayuliebhaber
lehnt seinen Speer an die Hauswand als Wink für den Ehe—
mann; dieser zieht sich feige zurück und verlangt später
Schadenersatz. Die Karayus sind nach Alis Meinung in
jeder Hinsicht abscheuliche Menschen. Sie verzehren
Schlangen, Holz und Vieh, das an Krankheit zugrunde
gegangen ist.
„Wir Danakils stammen von Adam und Eva“, sagte er,
„aber die Karayus haben einen beschämenden Ursprung; sie
leiten sich zurück auf eine von Evas sieben Töchtern. Adam
hatte diese Töchter in einen Käfig eingeschlossen, der in der
Krone eines Baumes hing, und schickte jeden Tag einen
Sklaven, um ihnen Nahrung zu bringen. Dieser gelangte
mit Hilfe einer Strickleiter in den Käfig und blieb sieben
Tage oben. Als Adam erfuhr, daß Evas Töchter schwanger
waren, sandte er sie in die Ferne über das Wasser. Auf
ihrem Wege kamen sie an einen See, der mit Milch gefüllt
war. Dort ließen sie sich nieder und ernährten die Kinder
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