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v. Aufseß: Die Zölle und Steuern des Deutschen Reiches.
war, eingetreten und ein Verhältniß zll Oesterreich hergestellt, das dessen Stellung
zum Verein auf längere Zeit feilte- Die Preußische Regierung schritt nun
alsbald nach Ratifikation der Verträge zu den Vorbereitungen der zehnten
(Beneroiisßonferena, 102% mit'6. 3nni 1853 in Berlin anfmnmentrot.
Das praktische Resultat dieser ziemlich langen Konferenz war ein geringe«
nni) rcbnairte # auf eíínnq bea So#, bea SBWrenücr,
zelchnisses und der Zilckersteuer, ans ein Regulativ für die freien Niederlagen
einiger untergeordneten Verivaltiingsmaßregeln u. a?)
4. Dritte Periode des Zollvereins von 1854—1865.
Die elfte General-Konferenz zu Darmstadt im Jahre 1854 erzielte
Bcrobrebnngen luegen ber m^bcnancíer^^ener,' bic
Beschlusse bezüglich des Verkehrs mit Oesterreich n. a. Außerdem wurden
ober bic Ä6re^^nnngagefd)öfte ber Bürja^re nnb bie 0onf^^^^muneneiata fef^
gestellt. )
Die &¡Döífte(Benerüí=^onferena, 11)6% ^^6 1856 an#:!#
sinnet und später nach Weimar verlegt worden war, führte zwar zu aus-
fuhrlichen Verhandlungen über die Tabackbestenernng, die Eisenzölle und den
Wemrabatt, aber nur zu Beschlüssen über die Ermäßigung der Getreidezölle,
die Zollabfertigung des Eisenbahnverkehrs, die Kommerzialstatistik und die
laiifenden Konten?)
Unterdessen war durch den Vertrag vom 26. Jan. 1856 die freie Hanse
stadt Bremen mit einem Theile ihres Gebietes dem Zollvereine beigetreten
und ivar bares; Art. 6 dieses Vertrages die Errichtilng eines zollvereinsläüdischen
Hanptzollamtes in Bremen verabredet worden, das am 1. Januar 1857 ins
Leben trat?)
Sehr gering waren die Resultate der dreizehnten G ene ral ko nferenz
un Jahre 1858 %u Hannover. Es wurden Abrechnungsgeschäfte Mid einige
Tarissragen erledigt und sonst hailptsächlich Gegenstände der Verwaltung vvii
untergeordnetem Interesse reglllirt?)
Die am 6. Juli 1859 zu Harzburg eröffnete und Ende dieses Jahres
nach Braunschweig verlegte vierzehnte Generalkonferenz hatte einen
neuen Zolltarif nebst Waarenverzeichniß zii berathen, außerdem wurden aber
hauptsächlich nur noch Abrechnungsgeschäfte besorgt nnb Beschlüsse über weniger
wichtige Verwaltnngsgeschäfte erledigt. Biele wichtige Anträge fanden nicht
die allseitige Zustimmung?)
. Noch ehe die fünfzehnte nnb letzte Generalkonfcrenz zusammentrat, drohte
eme neue, sehr bedenkliche Krisis den Zollverein in Frage zu stellen. Frank
reich, das seit dem Bestehen des Zollvereins schon öfters erfolglos Versuche
zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen gemacht und am 23. Januar 1860
mit England einen Handelsvertrag abgeschlossen hatte, der so weit gehende
Reformen eiithielt, daß für alle übrigen Staaten hierdirrch eine Art Nöthignng
zilm Abschlüsse von Handelsverträgen entstand, ließ im Juni I860 direkt in
') Weber a. a. O. S. 347 ff.
*) Siehe Weber a. a. O. S. 249 ff.
3 ) Desgl. S. 351 ff.
4 ) S- .Bd. IV der Verträge S. 340 ff. u. auf S. 409 § 19 des Hauptprvt. der Ball-
zugskommission.
•) Weber S. 353 ff.
6 ) Desgl. S. 355 ff.