Full text: Das Unternehmen und der Unternehmergewinn vom historischen, theoretischen und praktischen Standpunkte

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zusammea, nimmt jedoch (Outline S. 214) zwei Teile desselben an, 
welche jenen beiden Einkünften entsprechen, ebenso St. Mill I., 4l5, 
bei welchem der über die Zinsrente hinausgehende Teil des Kapital 
gewinnes keinen besonderen Namen hat) oder so, dass man ihn zwar 
von der Zinsrente trennt, jedoch beide unter der Benennung Kapital 
gewinn zusammenfasst (Sismondi, N. princ. I., 359. — Jacob, Grunds. 
§. 277 bis 282, doch wird von demselben in §. 292 bemerkt «der 
Profit des Unternehmers ist nichts als eine Art von Lohn für die 
Arbeit, Mühe, Geschicklichkeit, Gefahr, welche mit der Unter 
nehmung verbunden sind«). Einige betrachten ihn als eine Art des 
Lohnes (Canard, übers, von Volk, S. 8, 9, 68. — Lotz L, 471. — 
Say nimmt drei Zweige des Einkommens an, nämlich Grundrente, 
Kapitalrente und Industriegewinn, und in diesem wieder drei 
Abteilungen, nämlich die Einkünfte der Unternehmer, Gelehrten 
und Lohnarbeiter. (Handb. IV., 49, 97). Ebenso Prittwitz Volks- 
wirtsch. §. 464 und Roscher I., §. 195, der den Ausdruck Unter 
nehmerlohn braucht. Del. Valle. Corso de Ec. p. 89, stellt fünf 
Zweige des Einkommens (bajo) auf, indem er den Industriegewinn 
Says sogleich in drei Teile auflöst). Es ist dem Wesen der Sache 
am meisten angemessen, den Gewerbsverdienst als ein eigentümliches 
Einkommen anzusehen, welches aus der Verbindung der Arbeit und 
des Kapitals entspringt und in welchem der Anteil nicht auszu 
scheiden ist, den jede dieser beiden Ursachen an ihrer gemein 
schaftlichen Wirkung hat. (Storch I., 180. — Ganilh. Dictionn. 
analyt. S. 358. — Hermann, S. 148. — Courcelles-Seneuil im Diet, 
d'écon. pol. II. und andere).« 
Mangoldt ') fasst nach einer ausführlichen Darstellung der 
Geschichte der wissenschaftlichen Abhandlungen über den Unter 
nehmergewinn dieselbe in ungefähr dieser Rekapitulation zusammen : 
Die älteren Schriftsteller waren der Ansicht, dass in dem Besitze 
von Produktionsmitteln (Kapital) auch die Veranlassung, ja die 
Pflicht des Unternehmens läge. Smith und seine Nachfolger: Malthus, 
Ricardo, Culloch sagen : alles, was nach Ersatz der aufgewendeten 
Kosten übrigbleibt, ist Kapitalgewinn. Bald jedoch fanden einige 
neuere Engländer : Read, Senior, Stuart Mill, dass im Kapitalgewinne 
ein Gefahrersatz und ein Ersatz für die persönliche Thätigkeit des 
Unternehmers enthalten sei. Die Franzosen : Say, Dunoy er. Garnier, 
Droz dagegen fassten den Unternehmergewinn als Arbeitslohn auf. 
') Die Lehre vom üiiternehinergewiun (Leipzig 1855).
	        
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