Full text: Die Theorie des Geldes

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Capitel IV. 
Daher ist auch, wenn es sich um die Trage nach 
den ßestimmungsgründeii des Zinsfusses handelt, immer 
der Bankzinsfuss oder Diskonto von dem Bör- 
senzinsfuss zu unterscheiden. 
Dass ein Ueberfluss oder Mangel an Geld keinen, 
wenigstens unmittelbaren, Einfluss auf den Börsenzins- 
fuss oder die Eflcctenkurse ausübt, ausser wenn der 
Ueberfluss oder Mangel an Geld zugleich ein Ueberfluss 
oder Mangel an Kapital, zum Zweck der Veranlagung, 
ist, was er ja keinesweges immer zu sein braucht, das 
unterliegt allerdings keinem Zweifel. Etwas anderes ist 
es dagegen mit dem Bankzinsfuss oder Diskonto. Denn 
jeder Ueberfluss an Geld ist eo ipso auch immer ein 
Ueberfluss, wenn auch nicht an Kapital überhaupt, doch 
an Kapital speciell in flüssigem Zustande, oder an Kasse, 
da, wenn man über mehr Geld verfügt, als man über 
haupt zur Erfüllung von ZahlungsVerbindlichkeiten be 
darf, man natürlich eo ipso auch über mehr Geld ver 
fügt, als man zur Erfüllung von speciell im Interesse 
des Erwerbs eingegangenen Zahlungs Verbindlichkeiten 
benöthigt. Und jeder Mangel an Geld muss, wenn er 
sich auch dem Begriffe nach nicht mit einem Mangel an 
flüssigem Kapital deckt, sich doch immer thatsächlich als 
ein Mangel an flüssigem Kapital äussern, da ihm ja nur 
im W ege des Kredites abgeholfen werden kann. Daher
	        
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