Full text: Wie kann die heimische Cognacindustrie und der deutsche Weinbau gefördert werden?

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Für Cognacs, unter einer Bezeichnung, die den An 
schein erwecken muß, daß es sich um reines Weindestillat 
handle, sollte der Zusatz „Weinbrand“ angewendet werden. 
So wenig mit dieser Bezeichnung eine Garantie geboten, 
so bietet sie selbst nach den Beschlüssen nicht das, was 
von einem Weinbrandcognac zu verlangen ist, denn hier 
nach kann nicht allein der Alkoholgehalt des Cognac dem 
Traubenwein, sodern ebensogut dem Tresterwein entstammen; 
aber auch die Veränderung, die das Destillat seit der Her 
stellung erfahren und die es eigentlich erst in Cognac 
verwandelt, darf durch künstliche Zusätze erzeugt werden 
und braucht nicht durch Alter und Lagern enstanden 
zu sein. 
Dem Laien muß es fast unglaublich klingen, daß eine 
Ware von soweit herabgeminderter Qualität und unter 
falscher Bezeichnung noch unbeanstandet Abnehmer finden 
kann. 
Eine Erklärung hierfür ist auch nur darin zu finden, 
daß dem Abnehmer die Möglichkeit der Kontrolle für die 
Qualität vollständig fehlt. Die beiden Charentes sind die 
einzigen Weingebiete, deren zur Brennerei wirklich geeignete 
Weine bisher rein zur Destillation gelangten. 
Nur von Cognac aus erhielt die Welt jahrhunderte 
lang die feinsten reinen Weinbranntweine. Als diese von 
Cognac aus nicht mehr geliefert wurden, hat das Publikum 
nur noch in den allerseltensten Fällen diesen wirklich alten 
feinen Weinbranntwein geschmeckt, statt dessen das dafür 
gehalten, was von den Cognachäusern mit zweifellos großem 
Geschick künstlich hergestellt und versandt worden ist. 
Wäre ein Vergleich mit wirklich reinem Weinbranntwein 
angestellt worden, würde das Publikum die Fälschung gewiß 
zurückgewiesen haben.
	        
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