Full text: Wie kann die heimische Cognacindustrie und der deutsche Weinbau gefördert werden?

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schwer festzusetzen, und solange diese sogenannte rationelle 
Weinverbesserung überhaupt notwendig ist und gestattet 
werden muß, wird selbst durch schärfste Kontrollen eine 
über das Maß des Notwendigen hinausgehende Vermehrung 
nicht ganz ausgeschlossen werden können. 
Welche Quantitäten Wein für die Zuckerung in Frage 
kommen, ist noch niemals festgestellt worden, weder die 
amtliche Statistik, noch irgend welche privaten Feststellungen 
sind gemacht worden, um vielleicht auf Grund derselben 
für diesen Teil der Naturweinproduktion eine andere Ver 
wendungsart zu suchen. Zurzeit ist es weder bekannt, 
welche Quantitäten Wein die Zuckerung unbedingt nötig 
haben, weil sie tatsächlich ohne dieselbe nicht trinkfähig 
sind, noch welche Quantitäten gezuckert werden, weil man 
glaubt, durch die Zuckerung den sonst auch wohl trink 
fähigen Wein zu verbessern oder zu verbilligen. 
Wenn es gelingen würde, für die im Naturzustände 
nicht trinkfähigen Weine ganz oder wenigstens zum großen 
Teil eine andere Verwendung zu finden, so würde selbst bei 
verhältnismäßig niedriger Verwertung dieses Teiles der 
Produktion dem Weinbau im ganzen ein großer Vorteil 
dadurch erwachsen, daß die konsumfähigen Weine viel be 
gehrter und besser bezahlt würden. 
Sicher würden alsdann von den Produzenten die reifen 
Trauben, die trinkfähige Naturweine ergeben, von den 
sauren Trauben getrennt gelesen werden und nicht, wie 
dies jetzt in den weitaus meisten Fällen geschieht, ohne 
Auswahl reife und weniger reife Trauben zusammen in den 
selben Kübel geworfen und zusammen gekeltert werden. 
Der Mehrerlös für den Naturwein würde den Mindererlös 
für den sauren Wein reichlich ausgleichen. 
Bei der sehr großen Bedeutung der Zuckerungsfrage 
für die Zukunft des deutschen Weinbaues scheint es mir
	        
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