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Man sieht also, dass die Zahl der einheimischen Bauern, die zu
Wanderarbeitern geworden sind, erheblich zugenommen hat. Wenn man
diejenigen, die den Pass für eine längere Zeit als für drei Monate nehmen,
ausser Acht lässt, so ergibt es sich doch, dass die Zahl der einheimischen
Bauern, die sich in der Landwirtschaft als Lohnarbeiter verdingen, drei
viertel Millionen übersteigt.
Auch die Semstwostatistik beweist einen grösseren Prozentsatz der
einheimischen Bauern unter den landwirtschaftlichen Lohnarbeitern. So
z. B. wurde auf der vom Semstwo vom Gouv. Cherson veranstalteten
Naturalpflegungsstation für die Wanderarbeiter von den Arbeitern aus
dem Gouv. Cherson registriert in den Jahren:
1897
10,9% der gesamten
Zahl
der Wanderarbeiter
1898
6,1 « «
«
«
« « |
1899
19,4 « «
«
«
« «
1900
14,0 « «
«
«
« «
1901
18,3 « «
«
, «
« «
1902
10,8 « *
«
«
« «
In den verschiedenen Kreisen des Gouv. Cherson ist die Zahl der
einheimischen Bauern, die zu Wanderarbeitern werden, sehr verschieden.
Am meisten gehen die Wanderarbeiter aus den nördlichen Kreisen
(Alexandria, Elisabethgrad), wo die Bevölkerung am dichtesten ist, am
wenigsten aber aus den südlichen Kreisen, wie Odessa und Cherson, wo
die Häfen und das stark entwickelte Leben eine reichliche Arbeits
gelegenheit ausserhalb der Landwirtschaft bieten. Diese südlichen Kreise
bilden das Ziel der Wanderung. Hier ist die Landwirtschaft intensiver,
die Arbeitslöhne stehen höher. Zwar wird auch hier eine Zunahme der
auswandernden Landarbeiter bemerkbar, doch ist sie nicht so gross wie
in den nördlichen Kreisen.
So betrug die Zahl der Wanderarbeiter im Gouv. Cherson in den
einzelnen Kreisen in den Jahren:
(Tabelle. XLVI1)
1894 1896 1898
Abs.
in %
Abs.
in %
Abs.
in °/o
Alexandria
204,3
61,1
2770
71,8
3404
68,2
Elisabethgrad
597
16,4
773
20,9
1119
22,4
Ananjew
152
4,6
189
4,9
139
2,8
Cherson
45
1,4
78
2,1
121
2,4
Odessa
87
2,6
45
1,2
189
3,8
Tiraspol
466
14,0
11
0,3
16
—,