Full text: Staatspapierkurs und Versicherungsgesellschaften

Vorwort 
ÖjKie Frage, ob auch die privaten Versicherungsgesellschaf- 
mm ten auf dem Wege des Gesetzes genötigt werden sollen, 
einen bestimmten Teil ihres Vermögens in Staats 
papieren anzulegen, ist nicht eine Frage der Gesellschaften, 
sondern der Versicherten4 Sie sind es, die bei Verwirk 
lichung des Kapitalanlagezwanges im höheren Preis für ihre Ver 
sicherung die Folgen jener Vorschrift zu tragen haben. Zumal 
die vielen Hunderttausende, die sich durch Lebensver 
sicherung irgendwelcher Art eine Fürsorge gesichert ha 
ben, werden in Zukunft genötigt, größere Aufwendungen für 
diese Zwecke zu machen. Die kleinen Leute, die breiten 
Schichten des Mittelstandes, die die Hauptmasse dieser Ver 
sicherten bilden, zieht die Kapitalanlagevorschrift zu einer be 
sonderen Steuer heran. Den fürsorgenden Elementen der Be 
völkerung, den Staatsbürgern, die sich bemühten, ihre Pflicht 
ihren Angehörigen und der Gesamtheit gegenüber in idealer 
Weise zu erfüllen, wird eine Sonderabgabe auferlegt, die um 
so größer wird, je sorgfältiger der Versicherte bestrebt war, 
ein gewissenhafter Familienvater, ein guter Staatsbürger zu 
sein. Das geht nicht an! Eine solche Steuer darf nicht zur 
Einführung gelangen! Sie ist ungerecht, weil sie nicht alle 
Staatsbürger nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Leistungs 
fähigkeit gleichmäßig trifft, sondern nur einen Bruchteil der 
Bevölkerung und zwar deren wirtschaftlich schwächere 
Kreise. Sie ist schädlich für das Volksganze, weil sie die Aus-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.