Pflanzenasohe.
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Bei der Anwendung des Apparates verfährt man am besten so, daß man die Schale
ohne und mit Deckel wägt, in der Schale die Trockenbestimmung mit etwa -0 g
Substanz vornimmt, die Trockensubstanz dann mit einem gleichteihgen Gemisch dm
Shuttleworthschen Calciumazetatlösung und reinster Kalkmilch (aus gegu
oxalat) gut durchtränkt und auf einem sauberen, mäßig heißen Saudbade oder Wasserbadc
eintrocknet. Dann verkohlt man die Substanz zunächst noch in o enei
fächelnder Flamme nicht zu schnell. , ^ , ,, ., »„ocUinitt
Die Schale mit verkohlter Substanz wird nun in eine Asbestplatte mit Aussen ■■
eingehängt und mit dem an Kühler und Waschgefäß montierten Veraschungsdeckel ve -
sehen. Der Deckel soll leicht abhebbar sein. Das Waschgefäß ist zu :3 mit Kalkmil ,
Kalkwasser usw. beschickt, die Säugpumpe in mäßig schnellen Gang gesetz .
Unter öfterem Lüften des Deckels, Beobachten und Umwenden der Substanz wird
bei höchstens dunkler Eotglut möglichst weit verascht. Ganz zum Schluß wird ein g
Minuten lang — event. mehrmals — rein gewaschener Sauerstoff der eingesaugten Lu
beigem engt. Wird die Asche auf diese Weise nicht absolut kohlefrei, so gi man e
reines Ammoniumnitrat zu oder wendet die oben beschriebene Oxydation mit dünnem V assei-
stofsuperoxyd, vielleicht wiederholt, an. Das Verglimmen der jedesmal eingetrockneten
Masse läßt man wieder im geschlossenen Apparat vor sich gehen. Nunmehr gibt man den
Inhalt des Waschgefäßes in die Schale, löst den Deckel vom Kühler, legt ihn umgedreht auf
( ^e Schale und spült ihn mit wenig warmem Wasser durch. Dabei kommt dieser Behänd-
Inng seine trichterförmige Form zu statten. Der äußere Band ist natürlich rem geblieben.
Damit ist jeder Verlust vermieden. Zur Kontrolle wägt man den gereinigten und ge
trockneten Deckel nach. Wenn die Veraschung in einem Platintiegel vorgeuommen werden
soll, erhält der Deckel selbstverständlich eine etwas andere Form. Im übrigen ist das vei-
lahren dasselbe. . . .
b) Veraschen unter Zusätzen, a) Als Zusätze sind am weitesten verbreitet
Natriumkarbonat und Barythydrat. Beim Einäschern der Pflanzenstoffe fiii
sich allein verflüchtigt sich leicht ein Teil des Chlors wie Schwefels, auch der
etwa in organischer Verbindung vorhandene Phosphor kann sich der Oxydation
211 Phosphorsäure entziehen. Um daher für diese drei Bestandteile tunlichst genaue
Ergebnisse zu erhalten, durchfeuchtet man die Pflanzenstoffe (20—50 g) in einer
geräumigen Platinschale mit einer Lösung von chemisch reinem, d. h. chlor-,
Schwefelsäure- und phosphorsäurefreiem Natriumkarbonat (etwa 50 g wasserfreies
Natriumkarbonat im Liter enthaltend) 1 ) unter Zusatz von etwas ebenso reiner
’fCcHinclei' setzt auf 1 g zu veraschender Stoffe 100 ccm einer 10%-igen Soda
lösung zu.