Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Mikroskopische Untersuchung. Die Pilze der Futtermittel. 
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B. Peronospora parasitiea de JBy.; Cystopus candidns Lev. Diese zu den 
Peronosporeen gehörenden Pilze treten häufig an Cruciferen auf. Peronospora 
parasitiea erzeugt weißliche Flecken an der Unterseite der Blätter, Cystopus 
candidus rundliche oder länglich erhabene, gelblich 
weiße Schwielen an Blättern, Stengeln und Bluten 
ständen, wobei letztere meist sich krümmen und sehr 
verdicken. Die weißlichen 
Flecken bestehen bei beiden 
Arten aus den Konidien 
trägern, von denen die der 
Peronospora ganz denen 
der Peronospora Viciae 
gleichen, während die von 
Cystopus unverzweigt sind 
und an der Spitze Ketten 
von Konidien abschnüren 
(Fig. 218). Die Über 
winterung der Pilze er 
folgt durch Oosporen, die 
im Innern der Pflanzenteile gebildet werden. 
C. Sporidesmium exitiosum Kühn (Schwärze des Eapses). Auf den grünen 
Teilen des Rapses, besonders auf den Schoten, entstehen kleine, schwarzbraune 
Flecken, auf denen man die Konidienträger des im Innern des Gewebes schmarotzenden 
Pilzes findet (Fig. 219). Bei frühzeitigem Befall leidet der Raps sehr von diesem 
Parasiten. Auch in Rapskuchen findet man zuweilen die Sporen des Pilzes. 
Fig. 218. 
Sporenlager von Cystopus 
candidus. (260-fach). 
Nach Frank. 
Fig. 219. 
Eapsblatt mit Konidien 
trägern und Konidien von 
Sp ori desmium exitiosum. 
(260-fach). Nach Frank. 
Die Beurteilung von Futtermitteln, die von parasitären Pilzen befallen sind. 
Es wird vielfach behauptet, daß von parasitären Pilzen befallene Pflanzen 
Vergiftungen hervorrufen, die sich besonders auf die großen Nervenzentren erstrecken. 
In erster Linie werden die Brandpilze, von ihnen wieder Tilletia Caries und 
Ustilago Maydis als besonders giftig bezeichnet. Auch die Eostpilze der Gramineen 
(besonders die Uredosporen von Puccinia graminis und Puccinia arundinacea auf Schilf) 
und die der Papilionaceen sollen giftig wirken. Ebenso wird dies von Sporidesmium 
exitiosum, dem Eapsverderber, Polythrinoium Trifolii, dem Kleeschwärzepilz, Epichloe 
typhina, dem Erstickungsschimmel der Gräser, den Erisypheen, Cladosporium 
berbarum u. a. behauptet. Demgegenüber muß aber hervorgehoben werden, daß 
zwingende Beweise für die Giftigkeit dieser Pilze oder der von ihnen befallenen Pflanzen 
nicht erbracht sind. Einwandfreie Fütterungsversuche liegen überhaupt erst für einige 
Brandpilze, Eostpilze und Cladosporium herbarum vor, und diese haben sämtlich er 
gehen, daß auch viel größere Mengen der betr. Pilze, als in der Praxis je aufge 
nommen werden, keine Krankheitserscheinungen hervorrufen. Nur bei kleineren 
Tieren wirken die Sporen von Tilletia Caries zuweilen tödlich und zeigen auch die 
von ihnen oft behauptete Einwirkung auf den schwangeren Uterus. Man darf aber 
trotz dieser negativ ausgefallenen Versuche nicht vergessen, daß stark von Pilzen 
befallene Pflanzen infolge des schnellen Absterbens ihrer Organe auch andere saprophyte 
Organismen oft in großer Menge, zuweilen auch mikroskopisch kleine Tiere enthalten, 
die auf gesunden Pflanzen fehlen und über deren Einwirkung auf den Tierkörper oder 
deren Stoffwechselerzeugnisse wir nichts wissen. Auch ist mit der Möglichkeit zu 
rechnen, daß die Ernährung von Parasiten befallener Pflanzenteile gestört ist und 
daß vielleicht schädliche Stoffwechselerzeugnisse entstehen. Man. wird daher ein
	        
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