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Untersuchung von Boden.
papiers verdeckt. Der untere Teil des Röhrchens d ist mittels eines Kautschukschlauches,
welcher einen Quetschhahn C trägt, mit einem anderen Röhrchen e verbunden, welches
durch den Pfropfen f geht — statt dessen kann man sich auch eines einzigen, mit Glas
hahn versehenen Glasrohres bedienen.
Bei der Ausführung der Versuche wird in den oberen Zylinder die abgewogene Menge
des zu untersuchenden und wie oben vorbereiteten Bodens geschüttet, darauf die abgemessene
Menge der auzuwendenden Salzlösung hinzu
gegeben und der Zylinder geschlossen. Man öffnet
den Hahn C, läßt ein bestimmtes Volumen Lösung
— aber nicht alles — tropfenweise durch den
Boden filtrieren und schließt darauf den Hahn.
Man rührt die durchfiltrierte, im unteren Zylinder
und auch die im oberen Zylinder übriggebliebene
Flüssigkeit um, bestimmt in beiden Flüssigkeiten
die Menge vorhandener Bestandteile und erhält
aus der Differenz die absorbierte Menge, M. F e s c a
glaubt jedoch (1. c.) diesem Verfahren der
Bestimmung der Absorptionsgröße keine be
sonderen Vorzüge vor dem alten Verfahren,
dem Schütteln in einem Kolben, zuschreiben zu
können.
Hiesige Versuche haben annähernd über
einstimmende Ergebnisse nach diesem und dem
älteren Verfahren des Schütteins geliefert.
M. Müller 1 ) empfiehlt, besonders für
Vorlesungen, um die Absorptionsfähigkeit
des Bodens zu zeigen, die Lösungen der
Salze von unten nach oben durch den
Boden steigen zu lassen.
Ein ungefähr 0,75 in langes und 4—5 cm
weites, starkwandiges Glasrohr A ist oben
und unten durch Gummikorke mit einfacher
Durchbohrung, in welche rechtwinklig gebogene
Glasröhren eingeführt werden, verschlossen.
Das Rohr A ist zur Aufnahme des für den
Versuch geeigneten Bodens bestimmt. Ehe der
selbe eingefüllt wird, gibt man erst unten
eine Lage Glasscherben, Glasperlen oder kleiner
Glaskugeln und darüber eine etwa 1 cm hohe
Schicht grober Glaswolle, um zu verhüten, daß
das untere rechtwinklig gebogene Glasröhrohen
verstopft wird. Sodann wird die Erde einge-
sohüttet und zweckmässig oben ebenfalls mit
Glaswolle bedeckt. Rohr A steht durch einen
Gummischlauch mit der entsprechend höher
stehenden Druckflasche B von 2 1 Inhalt in Ver
bindung. Dieselbe wird mit einer dünnen Lösung
desjenigen Stoffes gefüllt, dessen Absorption durch die Erde man zeigen will. In.
den Gummischlauoh ist kurz vor dem unteren rechtwinklig gebogenen Röhrchen, bei c,
ein gläsernes T-Stück eingeschaltet, dessen einer Schenkel mit einem kurzen Ende Gummi
schlauch, welcher durch einen Quetschhahn verschlossen werden kann, versehen ist. Bei
c ist ein Schraubenquetschhahn angebracht, der den Zufluß der Lösung von B nach A
regelt bezw. ganz absohließt. Öffnet man den Schraubenquetschhahn, nachdem die
Kg 9. Absorptionsapparat von M. Müller.
*) Zeitschr. f. angew. Chemie 1889. 501.