Malz.
711
c) Größe der Körner. Dieselbe ist mittels der Vogelschen Sortiersieb
vorrichtung festzustellen, welche zweckmäßig mit einem Schüttelapparat betrieben
wird und aus drei Sieben von 2,8, 2,5 und 2,2 mm Schlitzweite besteht. Es sind
100 g Malz (lufttrocken) auf das Sieb zu bringen und durch 5 Minuten in Schüttel-
hewegung zu halten.
d) Beschaffenheit des Mehlkörpers, durch die Schnittprobe mittels Farino-
toms (von Printz, Heindorf, Grohbecker) auszuführen mit mindestens 200
Körnern. Es wird in Prozenten angegeben der Gehalt an mürben, harten, halb
ganzglasigen, weißen, gelben und braunen Körnern.
e) Die Blattkeimentwickelung ist mindestens an 200 Körnern
zustellen. Es werden in Prozenten angegeben:
und
fest-
1. Blattkeime unter
2. „ von
3.
1 j a Kornlänge.
*/.
a / 3
n
4. Blattkeime von
5-
6. ,, über
! / 4 Kornlänge.
1
1
f) Die Prüfung auf Reinheit des Malzes erstreckt sich auf verletzte Körner,
Schimmel, Unkraut, sonstige Verunreinigungen, sowie auf den Geruch.
B. Chemische Untersuchung, a) Wasser. Zur Bestimmung des Wasser-
gehaltes im lufttrocknen Malze werden etwa 5 g Malz zerkleinert, in einem
Wägegläschen sofort gewogen und im gut ventilierten Trockenschrank bei einer
Temperatur von 105° oder in einem Vakuumapparat getrocknet. Die Trocken-
dauer darf vier Stunden nicht überschreiten. Wägegläschen mit eingeriebenem
Stöpsel sollen bei etwa 5—6 ccm Höhe einen Durchmesser von 3,5 cm besitzen.
b) Extraktausbeute. Dieselbe kann bestimmt werden im Feinmehl oder
im Grohschrot:
«) Feinmehl, d. i. ein Mahlgut, welches nach
einmaligem Durchgang des Malzes durch die
Mühle 83 °/ 0 Mehl auf dem Vogel sehen
Sortiersiebe bei 5 Minuten langem Schütteln,
bei 340—360 Touren in einer Minute, liefert.
Zum Maischversuch werden etwa 51 g
Malz gemahlen und davon genau 50 g im
Maischbecher abgewogen.
Grohschrot wird hergesteil t auf der Seck-
Mühle hei Stellung 25°.
Zum Maischversuch werden 50 g Malz
quantitativ geschrotet.
Extraktgewinnnng: 50 g Malzmehl bezw.
Schrot werden mit 200 ccm Wasser von 45° ein
gemaischt und bei dieser Temperatur genau eine
halbe Stunde gehalten. Sodann wird die Temperatur
in weiteren 25 Minuten auf 70° gebracht, und
zwar derart, daß die Temperatursteigerung gleich-
mäßig in einer Minute um einen Grad erfolgt.
Bei 70° wird eine Stunde verweilt. Zum Maischen
bedient man sich zweckmäßig eines mechanischen
Rührwerkes. Zu schnelles und ungleichmäßiges
Bühren ist zu vermeiden.
ß)
Fig. 277. Apparat zur Ermittelung der
Extraktausbeute aus dem Malz.
Die Zeit, wann die Maische 70° erreicht hat, wird notiert und dann von da
an bis zum Verschwinden der Jodreaktion die Verzuckerungszeit gerechnet. 10 Mi
nuten nach Erreichung der Maischtemperatur von 70° wird die erste Prüfung mit