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festzustellen, die etwa 30 % beträgt. Die Besserung darf man
wohl als den Beginn einer neuen, unter günstigerem Stern
stehenden Periode der Oberweserschiffahrt ansehen.
An der bewegten Gütermenge ist die Talfahrt stärker be
teiligt als die Bergfahrt; die Flußschiffahrt bringt ungefähr doppelt
so viel Güter in Bremen an als sie von dort zu Berg bringt.
Es handelt sich eben um schwere, geringwertige Massengüter,
hauptsächlich um Rohstoffe und Baumaterialien — Abraumsalze,
Ziegelsteine, natürliche Steine und Zement. Unter den Ver
zehrungsgegenständen des Talverkehrs steht Zucker als das zu
gleich wertvollste und am leichtesten verderbliche Ladegut der
Oberweser obenan. Nächstdem kommen Roggen- und Weizen
mehl. Das schwergewichtigste Ausfuhrgut (außer Zement) sind
gewöhnliche Hohlglaswaren.
Umgekehrt überragt der Bergverkehr den Talverkehr weit
aus im Werte der eingenommenen Waren. Das Verhältnis stellt
sich ungefähr wie 2:3. Es betrug nämlich in 1.000 Mark die
Gesamteinfuhr von der Gesamtausfuhr nach der
Oberweser nach Bremen Oberweser von Bremen
1880; 9753 13341
1890: 23851 34425
1908: 28372 42041
1909: 358i5 57487
Die Hauptladegüter der die Oberweser benutzenden Ausfuhr
Bremens sind Getreide, Mehl, Reis und Tabak, daneben Schwefel
kies, Leinsaat, Schafwolle, Jute und Petroleum.
Da zu Tal erheblich höhere Mengen befördert werden als
zu Berg, ergibt sich als notwendige Folge, daß auf der Bergfahrt
sehr viel mehr freie Räumte vorhanden ist. Zur Veranschau
lichung sei auf die Tabelle III verwiesen.
Untersucht man, wie bei den beiden Verkehrsrichtungen die
Ladefähigkeit der Kähne ausgenutzt wurde, so ergibt sich:
auf jeden in Bremen ankommenden Oberweserkahn kamen i. J.
1888 durchschnittlich 197 t wirkliche Ladung
1908 „ 223 t
auf jeden von Bremen abgehenden Oberweserkahn kamen i. J.
1888 durchschnittlich 68 t wirkliche Ladung
1908 „ 119 t
Wenn man sich vergegenwärtigt, daß i. J. 1888 die Ladefähigkeit
der Weserböcke durchschnittlich ungefähr 300 t betrug, jetzt aber
auf ungefähr 500 t (1901 schon 425 t) gestiegen ist, so ist klar,