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ihrer Tüchtigkeit abgelegt haben, Wahlaussichten geboten, wie sie sie
sonst nicht hätten. Die Unsicherheit und die scheinbare Unbilligkeit
des jetzigen Systems verhindern es, daß es mit tyrannischer Partei
strenge gehandhabt werden kann. Diese Geschmeidigkeit schafft nur
Gutes; denn sie berücksichtigt Potenzen der öffentlichen Meinung,
die politische Größen sind, deren Wert aber durch mechanische Mittel
nicht festgestellt werden kann: nämlich die Energie und das Schwer
gewicht des Willens der Wahlgruppen.
Weit verbreitet ist jedoch der Glaube, daß unser heutiges System
der Entstehung neuer Ideen und ihrer Kundgebung bei Wahlen nicht
günstig sei. Man nimmt an, daß viele Wähler neue Bestrebungen und
unabhängige Kandidaten zu unterstützen geneigt seien, trotzdem aber
die Kandidaten der einen alten Partei vorzögen, weil sich sonst die
Wahlchancen des Kandidaten der von ihnen bekämpften anderen tradi
tionellen Partei erhöhten. Sie ließen sich nicht von Prinzipien leiten,
sondern träfen ihre Wahl, um sicher zu gehen. Manche Sozialisten sehen
hierin die Erklärung für verlorene Schlachten. Vielleicht mag dies für
die ersten Zeiten der unabhängigen Feldzüge wahr sein, hat aber sonst
weiter keine Bedeutung. Ich bezweifle, ob in der ganzen Geschichte
unserer Bewegung auch nur ein einziger Sozialist oder Kandidat der
Arbeiterpartei, der im Kampfe unterlag, unter irgendwelchem Stich
wahlsystem gewählt worden wäre. Als tatsächliche Wirkung scheint sich
ergeben zu haben, daß sich unsere Bewegung gezwungen sah, da ihr
mancherlei Hindernisse den Weg ins Parlament erschwerten, sich ihre
ersten Sporen auf dem engeren Felde der Kommunalverwaltung zu ver
dienen und sich so mit den praktischen Gedanken und Problemen der
Zeit vertraut zu machen. Dem Lande und dem Sozialismus ist dies
zugute gekommen. Als sich dann die neuen Ideen hinreichend bewährt
hatten, den wirklichen Bedürfnissen angepaßt worden waren und eine
genügend starke Anhängerschaft gesammelt hatten, im Parlamente
festen Fuß zu fassen, sind sie in der Lage gewesen, sich des gegenwär
tigen Wahlsystems ebenso vorteilhaft wie jede andere Partei zu be
dienen. Wenn eine Minorität die nötige Bedeutung erlangt hat, daß
ihr Anspruch auf parlamentarische Vertretung gerechtfertigt ist, so
legt ihr das bestehende System keine Hindernisse in den Weg.
Nachstehend versuche ich die Wirkungen unseres Systems, das nur
einmaligen Wahlgang kennt, kurz zusammenzufassen.