Untersuchung: der Mineralböden. 43
aus. Um noch etwaige Spuren von Eisen, die in dem Schwefelzink-Meder schlage
enthalten sein können, abzuscheiden, wird das Schwefelzink in heißer verdünnter
Salzsäure gelöst und nach dem Kochen mit etwas chlorsaurem Kalium mit Ammoniak
übersättigt. Das Eisen fällt aus, während das Zink in der ammoniakalischen Flüssig
keit gelöst bleibt. Man filtriert das Eisenoxydhydrat ah, macht das Filtrat essigsauer
und leitet in die warme essigsaure Lösung wieder Schwefelwasserstoff, läßt 12 Stunden
stehen, filtriert, wäscht wie oben aus, löst wieder in Salzsäure, oxydiert wie vorhin
und fällt aus der salzsauren Lösung in der Siedehitze, nachdem man an nähern mit
Natronlauge neutralisiert hat, mit kohlensaurem Natrium das Zink als Zinkkarbonat.
Es wird alsdann so lange gekocht, bis alle freie Kohlensäure entwichen ist. So
dann filtriert man ab, wäscht mit heißem destillierten Wasser gut aus, trocknet,
glüht im Platintiegel und wägt das Zink als Zinkoxyd (ZnO).
Im Filtrat von Schwefelzink kann Kalk und Magnesia nach den bekannten
Verfahren S. 27 u. 28 bestimmt werden.
IV. Bestimmung der physikalischen Eigenschaften des Bodens.
1. Bestimmung des spezifischen Gewichtes des Bodens. Uas spezifische Ge
wicht des Bodens findet man bekanntlich in der Weise, daß man das Gewicht einer
bestimmten Menge Boden durch den Gewichtsverlust, welchen dieselbe hei dem
Wägen in reinem Wasser erleidet, dividiert, oder indem man das Gewicht des Bodens
durch das Gewicht des Wassers, welches durch die betreffende Menge des ersteren
aus einem Gefäß verdrängt wird, dividiert. Es kommt also nur darauf an, dieses
Wasser dem Gewicht oder dem Volumen nach genau zu ermitteln.
a) Das gewöhnliche Verfahren besteht darin, daß man ein Pyknometer
(vergl. unter „Milch“) mit destilliertem Wasser von 15° anfüllt und das Gewicht
des letzteren genau bestimmt. Es wird dann eine kleine Menge Boden (10—15 g),
deren Feuchtigkeitsgehalt durch Trocknen hei 100° bestimmt worden ist, mit
wenig Wasser aufgekocht, das Ganze in das Fläschchen gespült, das letztere nach dem
Erkalten mit Wasser von derselben Temperatur wie oben wieder ganz angefüllt und
gewogen. Addiert man das Gewicht des angewendeten Bodens minus dem Gewicht
der entsprechenden Menge Wasser, die bei 100° ausgetrieben wurde, zu dem Ge
wichte des mit Wasser gefüllten Kölbchens und zieht hiervon das Gewicht des mit
Wasser + Boden gefüllten Kölbchens ab, so drückt die Differenz das Gewicht des
Volumens Wasser aus, welches demjenigen der angewendeten Bodenmenge gleich ist.
b) Das von einer gewogenen Menge Boden verdrängte Wasser läßt sich
auch dem Volumen nach ermitteln. Wo es nicht auf große Genauigkeit ankommt,
bringt man einfach 200 g Boden in einen 300 oder 500 ccm-Kolben, füllt den
letzteren mittels eines 100 ccm-Kolbens mit Wasser bis zur Marke an und mißt
den im 100 ccm-Kolben bleibenden Best im graduierten Zylinder (Knop). 1 ) Auch
kann man in der Weise verfahren, daß man eine abgewogene Menge des Bodens
(etwa 30 g) in einer genau graduierten Glasröhre mit 50 ccm W asser stark schüttelt,
um die Luft auszutreiben, und dann ahliest, um wieviel das ursprüngliche Volumen
der Flüssigkeit durch die Gegenwart des Bodens vermehrt worden ist. (Vergl.
Schumanns Pyknometer unter „Zement“.)
Der Humus bildet stets den spezifisch leichtesten, der etwas grobkörnige
Quarzsand gewöhnlich den schwersten Bestandteil des Bodens. Dagegen ist der
überaus feinkörnige, mehlartige und gleichsam tonige Sand, wie er in manchen
') Landw. Versuchs-Stationen 1869, 8, 40.