Full text: "Wohin weiter"

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Die Ausgaben des Staates haben schon lange das richtige Ver 
hältnis zu den Einnahmen der Bevölkerung verloren, die Spareinlagen 
im Jahre 1910 sind in Österreich gegen das Vorjahr nur um 59 Mil 
lionen Kronen gewachsen, wogegen diese in früheren Jahren 
156.127 Millionen ausgemacht haben. 
Man schätzt die natürliche Spannung des inneren Geldmarktes 
für die Anleihen auf 150 bis 200 Millionen Kronen, es müssen aber, 
wie gegenwärtig, 500 Millionen Staatsanleihen placiert werden. Der 
Rest von 350 Millionen Kronen muß vom Auslande, außerdem müssen 
mehrere hundert Millionen für die Länder und Städte, ferner eine 
große Menge im Lombard der Banken befindliche Pfandbriefe und 
Obligationen eingelöst werden, kurz im Auslande muß wieder eine ko 
lossale Geldmenge, über eine Milliarde Kronen, ausgeliehen werden. 
II. Umsichgreifendes Elend und Unzufriedenheit. 
Die Zerstückelung des Bodens hat namentlich in Galizien dazu 
beigetragen, daß zirka 500/0 der Wirtschaften unter 2 ha Boden be 
sitzen. Eine Familie von dem Ertrage der kleinen Fläche zu ernähren, 
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Fig. 6. Bodenverschuldung in Galizien in Millionen Kronen. 
wobei die intensive Wirtschaft ausgeschlossen ist, ist unmöglich. Es 
wächst daher die Verschuldung mehr in Galizien, weniger, aber auch 
progressiv in anderen Ländern. 
In der Bukowina z. B. ist die jHypothekenverschuldung von 
50 Millionen im Jahre 1882 auf 104 Millionen innerhalb nur zehn 
Jahren gestiegen und um 65 Millionen in den folgenden acht Jahren.
	        
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