N ußbaumholz
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Oblaten
Belgien ziemlich häufig. Durch lange Kultur
sind verschiedene Abarten entstanden, so die
Steinnuß, mit dicker harter Schale, aus wel
cher der Kern schwer herauszubringen ist, da
her auch Grübelnuß genannt, die Pferde
nuß, von mehr als doppelter Größe, mit weni
ger wohlschmeckendem Kern, die leicht zer
drückbare dünnschalige Nuß, die Johannis
nuß, deren Träger erst um Johannis aus
schlägt, und die Blutnuß, mit teilweise blut
rotem Kern. Die lufttrockenen Kerne haben
einen beträchtlichen Nährwert, da sie neben
16—17 0/0 Eiweiß, 13 0/0 stickstofffreien Extrakt
stoffen und 2 0/0 Asche mehr als 580/0 Fett ent
halten. — Außer der Verwendung zum Roh
essen und in der Konditorei werden sie daher
zum Auspressen des Öls (s. Nußöl), und die
Preßrückstände als Viehfutter benutzt. — Die
unreifen, grünen, noch weichen Walnüsse wer
den mit der Außenschale mit Zucker und Ge
würzen zu einer herbsüßen Konfitüre einge
legt und dienen auch, mit Gewürzen und Franz
branntwein angesetzt, zur Darstellung eines
wohlschmeckenden Likörs. Die grünen Schalen
der reifen Walnüsse, die beim Trocknen braun
werden, benutzt man zum Braunfärben und zu
Holzbeizen. Die grünen Schalen, die unreifen
ganzen Früchte und die Blätter finden Ver
wendung zu Abkochungen und Extrakten. —
Die in ganz Europa wild wachsenden Hasel
nüsse, von Corylus avellana sowie die mehr
im Süden heimischen und bei uns gezogenen
Lamberts-, d. h. langbärtigen N., von Cory
lus tubulosa, haben ähnliche Zusammen
setzung wie die Walnuß. Die Lambertsnuß
wird in Italien und a. a. O. kultiviert und wächst
wild in der Krim. Aus der neapolitanischen
Provinz Terra di Lavora, dem alten Kam
panien, stammt eine besonders große Sorte, die
nach der Stadt Avella Avellanen genannt
wird, und auch aus der Türkei kommt eine
besondere Art, Corylus colurna, mit großen,
sehr harten und fast kugelrunden Früchten.
Nußbaumholz (Walnußbaü mholz, frz. Bois
de noyer, engl. Wood of nut-tree), das Holz
von Juglans regia (vgl. Nüsse), bildet ein
sehr beliebtes und wertvolles Nutzholz für die
Möbeltischlerei. Es ist dunkelbraun, oft schwärz
lich geadert und besitzt sehr charakteristische
lange Poren, die jedoch nicht so groß sind, wie
die des Eichenholzes. Das sehr feste und dauer
hafte Holz nimmt eine sehr schöne Politur an
und wird zu Bildschnitzereien und Drechsler
arbeiten, Gewehrschäften und Furnieren ver
wandt. Auch die Knorren, Wurzelstöcke und
Auswüchse sind wegen ihrer schönen Mase
rung sehr gesucht. Man unterscheidet im Handel
italienisches, schweizerisches, rhei
nisches und böhmisches N. Das Holz junger
Bäumchen ist noch weiß, aber sehr zäh und
biegsam und wird daher zu Peitschenstielen
verarbeitet. Als nordamerikanisches N. wird
meist das Hickoryholz bezeichnet, jedoch
kommt unter gleichem Namen auch das Holz
einer anderen Nußbaumart, Juglans nigra, zu.
uns, das im Bau dem europäischen ähnlich und
von gleichmäßig brauner Farbe ist.
Nußblätter (Walnußblätter, lat. Folia jug-
landis, frz. Feuilles de noyer, engl. Walnut-tree
leaves), die ganzrandigen, eiförmigen Blätter
von Juglans regia, besitzen einen aromati
schen Geruch und bitterlich herben Geschmack
und .werden vielfach zu Bädern sowie inner
lich als bluterzeugendes Mittel benutzt. Als.
hauptsächliche Bestandteile enthalten sie äthe
rische Öle, Gerbstoff und Juglon.
Nußöl, das fette Öl der Walnüsse, Wal-,
nußöl (Welschnußöl, lat. Oleum juglandis,
frz. Huile de noix, engl. Nut-oil), ist im frischen
Zustande und kalt gepreßt fast farblos und von
feinem, angenehmem Geschmack, während das
warm gepreßte Öl stark grünlichgelb gefärbt ist
und einen scharfen Geruch und Geschmack
zeigt. Das spez. Gew. bei 15° beträgt 0,925,
die Verseifungszahl 190—196, die Jodzahl 142.
Der Erstarrungspunkt liegt erst bei —27,5°.
Das N. gehört zu den trocknenden Ölen, trock
net besser als Leinöl und wird daher gern in
der feinen Ölmalerei angewandt. Neuerdings
werden auch in Ostindien unter dem Namen
Akrot-ki-tel große Mengen Walnußöl ge
wonnen. Das kalt gepreßte gibt ein gutes
Tafelöl.
Nutrol (Nural), ein sog. „künstlich verdautes
stärkemehlhaltiges Nahrungsmittel", besteht im
wesentlichen aus einem mit etwas Salzsäure
und Bromelin versetzten Stärkesirup und scheint
wegen der ungünstigen Beurteilung aus dem
Handel verschwunden zu sein.
Nutrose, ein lösliches Protein-Nähr
mittel der Farbwerke vorm. Meister, Lucius
& Brüning, wird durch Behandlung von trocke
nem Kasein mit Ätznatron und Alkohol dar
gestellt. Das weiße, geruch- und geschmack
lose Pulver ist nahezu reines wasserlösliches
Kaseinnatrium und enthält nach König
10,070/0 Wasser, 82,81 0/0 Stickstoffsubstanz (da
von 78,67 0/0 löslich), 0,400/0 Fett, 3,040/0 stick
stofffreie Extraktstoffe und 3,68 °/o Asche.
Oblaten (frz. Oublies, Hosties, engl. Wafer)
sind dünne blattartige Scheiben, die aus einem
Weizenmehlteige zwischen eisernen Platten oder
in Formen gebacken werden. Größere Tafeln,
die den Konditoren als Unterlage zu Lebkuchen
und anderem Gebäck dienen, heißen Tafel
oblaten. Kirchenoblaten oder Hostien
werden in figurierten Formen gebacken, Brief
oder Siegeloblaten durch runde Stecheisen
aus den ganzen Blättern ausgestochen, doch
sind die letzteren seit Einführung der gummier
ten Briefumschläge fast ganz außer Gebrauch
gekommen. — Eine größere Bedeutung haben
die Einnehmeoblaten, die aus zwei am
Rande verbundenen, in der Mitte vertieften,
scheibenförmigen O. bestehen und zur Um