Full text: Zur Geschichte und Theorie des Bergregals und der Bergbaufreiheit

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Zoll-, vielleicht selbst das Zunftwesen und die Städteverfassungen, die 
Zwangs- und Bannrechte aus dem Römischen in das Deutsche Recht 
übergegangen sind *, wird sich dasselbe in Betreff der Bergwerke 
annehmen lassen können, um so mehr, weil der Bergbau überhaupt 
erst von den Römern nach Deutschland gekommen ist. 
Die Fortentwickelung des Bergregals und der Bergbau 
freiheit vom 14. bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 
§ 27. Es dürfte durch die Besprechung der Bergordnungen des 
12. und 13. Jahrhunderts nachgewiesen sein, daß gewisse Mine 
ralien um jene Zeit nirgends in Deutschland ein rechtliches Zubehör 
zum Grundeigentum gebildet haben. Nicht minder dürfte dargetan 
sein, daß das Bergregal auch schon vorher überall in Deutschland 
gegolten hat. Es bedarf ferner kaum der besonderen Erwähnung, 
daß das Bergregal wie die übrigen Regalien allmählich in den Besitz 
der Territorialherren übergingen 1 2 . Die goldene Bulle vom Jahre 1356 
Kapitel IX sprach allgemein und dergestalt, daß es dafür fortan keiner 
besonderen Verleihung mehr bedurfte, den Kurfürsten alle Bergwerks 
mineralien 3 , die entdeckten und die noch zu entdeckenden, in ihren 
Kurfürstentümern zu, und im Westfälischen Frieden vom Jahre 1648 
wurde anerkannt, daß jeder Reichsstand alle Regalien, also auch das 
Bergregal, in seinem Gebiete kraft eigenen Rechts ausüben dürfe 4 . 
1 S. hierüber u. a. Waitz II 260, 506 ff,, 516 ff., 550 ff. und in Ansehung des 
Zoll- und Marktwesens Falke, Geschichte des deutschen Zollwesens S. 24 ff. 
s Dopsch II 343. 
3 Dasselbe ist u. a. abgedruckt nach einem Original in Schmidts Sammlung 
der Berggesetze der österreichischen Monarchie I 124 ff 
§ 1: „Praesente constitutione in perpetuum valitura statuimus. Quod suc- 
cessores nostri Bohemiae reges, nec non singuli principes ecclesiasicit et 
seculares, universas auri et argenti fodinas atque mineras stanni, cupri, 
ferri, plumbi et alterius cujusque metalli, ac etiam salis, tarn inventas, quam 
inveniendas, inposterum quibuscunque temporibus, in regno praedicto ac 
terris et pertinentiis iidem regno subjectis nec non supradicti principes in 
principalibus, terris, dominiis et pertinentiis suis tenere juste possint, et 
legitime possidere cum omnibus juribus, nullo prorsus excepto, prout pos- 
sunt seu consueverunt talia possidere.“ 
4 Art. 8 § 1: „Ut autem provisum sit, nec posthac in statu politico contro- 
versiae suboriantur, omnes et singuli electores, principes et Status imperii 
Romani in antiquis suis juribus, praerogativis, libertate, privilegiis, libero 
Juris territorialis tarn in ecclesiasticis quam politicis exercitio, ditionibus, 
regalibus, horumque omnium possessione, vigore hujus transactionis, ita 
stabiliti firmatique sunt, ut a nullo umquam sub quocunque praetextu, de
	        
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