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abteiluwg ist die N o t e n r es er v e der Bank, d. h. die Suntme, die jeder
zeit ohne neue Goldeingänge von der Bank verausgabt werden kann.
4. Gold- und Silbermünzen (gold and silver coin) bilden
die Handkasse (Till money) der Bankabteilung.
Der Be st and, den die Bankabteilung an Banknoten
und an Gold- und Silbermünzen besitzt, ist die
Reserve der Bank und somit auch gleichzeitig die
R e s e r v e d e s gesamten Landes (T o t a l r e s e r v e).
Auf diese beiden Posten lenkt der Sachkundige bei Beurteilung des
Wochenausweises der Bank von England, der für den internationalen
Geldmarkt von größter Bedeutung ist, zuerst seinen Blick. Diesem Be
trage (22 308 947 £) gegenüber stehen die Verbindlichkeiten der Bank:
Staatsdeposilen, Privatdepositen und Siebentagewechsel, in Summa
120 508 072 £. Das Verhältnis der Reserven der Bankabteilung zu den
Gesamtverpflichtungen') berechnet sich nach Prozenten:
22 308 L47 X 100 , st ,
120 508 072 - 18 /2'/o-
Die meisten Tageszeitungen bringen den Wochenauswcis in abgekürzter Form.
Obiger Ausweis lautet hiernach sin Millionen £]: Totalreserve 22,31,
Notenumlauf 141,95, Goldbestand 144,51, Portefeuille 73,34, öffentliche Gut
haben sStaatsdePositen) 13,77, Privatdepositen 106,74, Notenreserve 20,89,
Regierungssicherheiten 43,00.
Anhang: Die Bank von England im Weltkriege und nachher.
Die Bank von England, die bei Ausbruch des Krieges durch Goldcni-
z i e h u n g e n und umfangreiche Wechseleinreich ungen geschwächt
wurde, durch die Peelsakte in der Ausgabe der Noten aber sehr beschränkt war,
setzte, zur Abwehr, den Diskont am 1. August von 4 auf 8%, und am nächsten
Tage auf 10°/o hinauf. Trotzdem sank das Verhältnis ihrer Reserve zu den
täglich fälligen Verbindlichkeiten von 52 3 /s% am 22. Juli aus 14V 4 % am
7. August. Die Tage vom 8. bis 6. August wurden als „Bankfeiertage" dekre
tiert. Als am 7. August die Banktätigkeit wieder begann, wurde ein Mora-
') Was das Dcckungsverhältnis anbelangt, so berechnete die Bank von
England seit altersher den Prozentsatz ihrer Goldreserven nicht nur im Ver
hältnisse zu ihrem Notenumlauf, sondern auch im Vergleich zu ihren Dcpositen-
verpslichtungen. Infolge der verschiedenen Zahlungssittcn in beiden Ländern
wird das, was in Deutschland die Noten leisten müssen, in England zum er
heblichen Teil durch die Einlagen als Grundlagen des Scheckverkehrs geleistet.