metallistische noch eine staatliche Geldtheorie zur Erklärung dieser
Erscheinungen genügen kann, sondern daß auch Kreditanspannung,
wenn sie nicht auf im Tauschverkehr erzielten Erträgen beruht,
dieselbe Wirkung hat.
Letzten Endes müssen alle bedeutenderen Einkommensteige
rungen und Einkommenverschiebungen in der Volkswirtschaft preis
steigernd wirken. Der Staat hat daher alle Veranlassung, sie in
kritischen Zeiten möglichst zu verhindern. Davon hat man bei uns
bisher auf Grund ungenügender Einsicht der Wissenschaft in den
Mechanismus des Tauschverkehrs gar keine Vorstellung gehabt.
Die Militärverwaltung hat schon bei Abschluß von Verträgen vor
dem Kriege vielfach übermäßig hohe Preise bewilligt, Kantinen
wirte an den Bahnhöfen haben, unr nur ein Beispiel anzuführen,
auf Grund überniäßig hoher Preise, die ihnen bewilligt worden
waren, in wenigen Wochen Lunderttausende verdient; man hat
vielfach übermäßig hohe Gehälter gewährt und dann auch weiter
hin nichts getan, um starke Einkommensteigerungen und -Verschie
bungen zu verhindern. Die künstliche Kaufkraft, die sich der Staat
durch Kreditinanspruchnahme bei der Notenbank schuf, hat dann
bei den Lieferanten, die er in dieser Weise bezahlte, weitergewirkt
und hat zu den lächerlich hohen Preisen aller Luxusgüter, der un
gesunden Spekulation in Effekten, Altertümern, Juwelen, Brief
marken usw. geführt, die überall zu verzeichnen ist. Alles das ist
eingetreten unabhängig von der Steigerung der Preise durch
Mangel an Rohstoffen und Arbeitskräften, hat aber dann diesen
Hauptgrund der Preissteigerungen in seiner Wirksamkeit noch
verstärkt.
Wenn Luxusgüter und Effekten in solchen Zeiten wirtschaft
licher Erschütterungen wie im Kriege im Preise steigen, so ist das
immer ein Zeichen ungünstiger Einkommensverschiebungen und der
Bereicherung einzelner Gruppen und Klassen aus diesen Verhält
nissen, unter denen die große Mehrheit des Volkes stark leidet.
Das hätte man eigentlich schon längst einsehen und es als eine der
wichtigsten Aufgaben des Staates im Kriege erkennen können,
darin mit aller Energie einzugreifen. Die Behauptung mancher
Schriftsteller, daß die Kapitalbildung nicht gehindert werden dürfe,
wirkt demgegenüber geradezu wie Lohn auf jede Einsicht in die
wirtschaftlichen Zusammenhänge. Die Ausdehnung der Spekulation,
die Preissteigerungen z. B. für Effekten, aber auch für alle Arten
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