Contents: Geld-, Bank- und Börsenwesen

worden ist. Rechts, auf die Haben- oder Kreditseite, werden die 
Posten gebucht, die dem Geschäftsfreund gutgeschrieben, kreditiert sind. 
Addiert man die Debet- und die Kreditseite für sich und zieht die kleinere 
Summe von der größeren ab, so ergibt sich der Saldo (der Stand des 
Kontos), d. h. das Schuldverhältnis des Geschäftsfreundes zu dem, der das 
Kontokorrent erteilt. Wird das Kontokorrent abgeschlossen, so wird ein 
Debetsaldo auf der Kreditseite bzw. ein Kreditsaldo auf der Debetseite ein 
gesetzt svgl. Beispiel S. 214/215), damit beide Seiten balancieren. 
Die Buchstaben 8. E. & O., die man in der Regel unter dem abgeschlos 
senen Kontokorrente findet, find eine Abkürzung für „Salvo errore et 
omissione“ (vorbehaltlich eines Irrtums oder Weglassung eines Postens). 
Eine irrtümliche Buchung oder das Auslassen eines Postens, das ist der 
Sinn dieser Worte, soll keiner Partei zum dauernden Nachteil gereichen. 
Die Gegenpartei aber soll, es ist dies eine Aufforderung, die gleichzeitig 
in der Klausel 8. E. & O. liegt, den Auszug auch hierauf genau prüfen. 
ß) Zinszahlen und Zinsberechnung im Kontokorrent. 
Im kaufmännischen Verkehr werden die Zinsen (Zins abgeleitet von 
census = Abgabe) gewöhnlich nach Tagen berechnet, wobei in Deutschland 
— ebenso wie in der Schweiz, Rußland, Dänemark, Schweden und Nor- 
wegen — das Jahr zu 860, der Monat zu 30 Tagen angenommen wird Z. 
Vom 5. März bis 30. oder 31. März sind z. B. 25, vom 10. bis 28. Februar 
18, vom 10. Februar bis 1. März 21 Tage. 
Zur Erleichterung der Zinsberechnung bedient man sich der Z ins - 
zahlen. Sie entstehen durch Multiplikation des Kapitals mit der An 
zahl der Tage, geteilt durch 100. 
Formel: KaPitalxTage 
Zinszahl. 
Die Zinsen werden berechnet, indem man die Zinszahlen durch den 
Zinsdivisor (Schlüsselzahl) — d. i. den Quotienten, den man durch Division 
des Prozentsatzes in 360 (Zahl der Tage des Jahres) erhält — dividiert. 
') In Frankreich, Österreich, Holland, Belgien und Italien wird das 
Jahr ebenfalls zu 360 Tagen angenommen, der Monat aber kalendermäßig, 
d. h. zu soviel Tagen gerechnet, als er tatsächlich hat. In England und 
Amerika wird das Jahr zu 365, der Monat kalendermäßig gerechnet. 
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