und Großbourgeoisie, sondern sogar einen Teil des Kleinbürgertums
bewogen, von der Revolution abzuspringen. Die chinesische Konter-
revolution hat sich vereinigt, sie ist stärker geworden, aber nicht so
stark, um die Arbeiter und Bauern endgültig zu schlagen, sich vom
imperialistischen Joch zu befreien und die bürgerliche Revolution zu
beenden.
DAS MILITÄRISCHE SYSTEM IN CHINA
Eine der wichtigsten Stützen der chinesischen Konterrevolution ist
das militärische System, wenn man überhaupt von einem System
sprechen kann, da es sich in China um eine zur Hälfte aus Banditen
gebildete militärische Organisation, um eine am stärksten ausgeprägte
Tradition aus der Zeit des Mittelalters handelt. Es lohnt sich schon,
auf diese innere urwüchsige konterrevolutionäre Macht näher einzu-
gehen, die in der chinesischen Konterrevolution eine außergewöhnliche
Rolle spielt und deren Einfluß von den politischen Führern stets als
Faktor der Revolution betont wird.
Das chinesische militärische System ist etwa ein System der Lehns-
zeit. Der General ist ein Unternehmer, der soviel Soldaten anwirbt,
wie er bezahlen kann, und der in seinem Gebiete Steuern und Abgaben
erhebt, Seine Armee ist ein Söldnerheer im chinesischen Stile, das
hauptsächlich aus dem Lumpenproletariat der Städte, zum großen Teil
aus berufsmäßigen Banditen und den ärmsten Schichten früherer Dorf-
bewohner gebildet wird. Die Armee ist ein Unternehmen und als
solches nach dem Prinzip der „Rentabilität‘ aufgebaut, wobei unter
Rentabilität die Erpressung im Interesse der Führer der Armee zu
verstehen ist, Alle großen militärischen Führer vergessen sich nicht
bei der Erhebung von Steuern, Daher hat der chinesische General fast
immer ein großes Bankguthaben oder ist der Besitzer von umfang-
reichen Grundstücken, Litisin, der Diktator von Kanton, z. B. besitzt
ein Bankkonto von 2 Millionen Dollar und ist Teilhaber vieler Finanz-
und Handelsunternehmungen. Auch Wupeifu ist kein Verächter
irdischer Güter, Nach seiner Niederlage fand man in seinen Häusern
in Wuhan Einrichtungsgegenstände und Vorräte (Möbel, Bilder, Seiden-
stoffe, Schmucksachen usw.) im Werte von vielen Millionen,
Dem Beispiel der Generale folgen die Offiziere, die — selbst-
verständlich auf Kosten der Bevölkerung. — allerhand zusammen-
sparen, Das ganze Offizierskorps ist mit dem Grund- und Handels-
kapital liiert, denn jeder Offizier, der etwas.auf sich hält, ist bestrebt,
sein Glück zu machen und „bodenständig'”‘ zu werden. In China ist
es schwer, den Unterschied zwischen Wegelagerer und General festzu-
stellen. Das sind hart aneinander grenzende, häufig verwandte Berufe.
Ein glänzendes Beispiel dafür ist der alte Tschangtsolin, der augen-
blicklich im Norden Chinas sein Unwesen treibt. Mit einem Wort, das
leitende Prinzip des chinesischen Militärklüngels ist: die Armee ist
die Einnahmequelle der Führer.
Der Soldat erhält sein Gehalt und muß sich selbst beköstigen, Er
dient weder dem Volke, noch dem Staate (unter dieser Firma tritt
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