Full text: Das Hotel- und Gastgewerbe

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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE 
73. DAS KAFFEEHAUS IN SEINER HEIMAT 
Das internationale Hotel ist ein Typ für sich geworden. Es 
hat seine Bodenständigkeit, seine Wurzelechtheit verloren und 
wurde Kosmopolit. Ganz gleich, ob wir es in Berlin, Wien, 
Salzburg, Budapest, Prag, Karlsbad, Bukarest, Llubljana, 
Zagreb, Triest, Abbazia, Belgrad, Sarajewo, Fiume, Sofia, 
Meran, Amsterdam, Rotterdam, Haag, Scheveningen, Rom, 
Venedig, Mailand, Florenz, Genua, Neapel, Capri, Taormina, 
Palermo, London, Manchester, Glasgow, Dublin, Brighton, 
Konstantinopel, Kairo, New York, Chicago, San Francisco, Rio 
de Janeiro, Buenos Aires, Yokohama, Schanghai, Kalkutta, 
Colombo, Kapstadt, Pretoria, Johannesburg, Sidney, Melbourne 
oder Feldmoching betreten, es blickt uns vertraut an. Ja, auch 
in seiner Propaganda, in der Reklame durch Anzeigen und 
Werbeschriften hat das internationale Hotel einen kosmo- 
politischen Zug bekommen, der etwas Universelles hat und sich 
nahezu einer Völkerverbindung nähert. In seiner Aufmachung, 
im Service, in der Art der Behandlung der Gäste, oft auch 
schon in der Fassade, hat das internationale Hotel ein gewisses 
Etwas, das uns vertraulich zulächelt. Wir fühlen uns zu Hause, 
selbst wenn wir im fernen Amerika, Asien, Afrika oder 
Australien weilen. Auch dürfen wir sicher sein, verstanden zu 
werden, denn es wird mindestens ein Angestellter sich im Hause 
befinden, der unsere Sprache spricht, wenn er nicht gar unser 
Landsmann ist. Nichts ist so trostlos, macht so unsicher, steigert 
das Gefühl des Fremdseins bis zur völligen Verlassenheit, als 
die Erkenntnis, daß wir uns nicht verständlich machen können. 
Darum haben die internationalen Hotels ein so großes Verdienst 
um die Menschheit, weil sie gigantische Fernen überbrücken 
und Völker verbinden. Auf diese Eigenschaft dürfen die inter- 
nationalen Hotels mit vollem Recht stolz sein. Und wenn man 
ihnen vorwirft, daß sie die Welt uniformieren, daß sie die
	        
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