dem jeweiligen Verkehr entsprechend mit Oberflächenbehandlung bei
schwächerem, mit dauerhafteren Decken, mit Pilaster, Beton, Bitumen
und Teer und dergleichen bei stärkerem und schwererem Verkehr zu
versehen ist. Ebenso wichtig ist aber die Anpassung der Straßen-
anlage an den gemischten Verkehr. Da sind die Krümmungen, wenn
irgend möglich, auf 300 m, mindestens auf 100 m Halbmesser zu er-
mäßigen. Starke anhaltende Steigungen sind abzumindern — ich will Sie
hier nicht mit Zahlen ermüden —, plötzliche Gefällsbrüche auszurunden,
unübersichtliche Stellen zu beseitigen, wozu ich die Beseitigung von
däusern, Abflachung von Innenböschungen, Durchhiebe in Waldstrecken
rechne. In starken Krümmungen ist die Fahrbahn zu verbreitern und das
Quergefälle der Straße, wenn mit Rücksicht auf das Piferdefuhrwerk
möglich, ganz einseitig und im übrigen das Quergefälle aller Straßen zu
vermindern, Die Fahrbahnbreite soll möglichst für 2 Vollspuren — d. h.
auf 6 m Breite —, eingerichtet werden. Davon ist mindestens eine Breite
von 5,25 m — wir nehmen in Sachsen gewöhnlich 5,50 m —, besser aber
die ganze Breite von 6 m zu befestigen. Das Bankett möchte beiderseits
nicht unter 1,50 m breit sein, In der Nähe der Großstädte ist 3- bis 4-
spuriger Ausbau zu erwägen. Wo der Örtliche Verkehr von der be-
stehenden Straße überhaupt nicht mehr bewältigt werden kann, oder wo
sich die soeben genannten Maßnahmen nicht durchführen lassen, muß
sine neue Straße angelegt werden, mag sie nun wie in Ortschaften nur
als Gürtel-, Entlastung s- oder Umgehungsstraße oder
als vollständig neue Verkehrsanlage ausgebildet werden. Hier
kann z. B. eine Nur-Autostraße als Umgehungsstraße in Frage kommen,
vor allem bei den Ausfallsstraßen der Großstädte, in Industriegebieten,
nach Orten lebhaften Ausflugverkehrs. Auf die städtebaulichen Maß-
nahmen, Durchbrüche, Verkehrsregelung, Einbahnstraße und anderes will
ich nur hinweisen. Solche Bauten sind in ganz Deutschland schon im
Gang. In Bayern verweise ich auf die großzügige Verlegung am Zipser
Berge, in Sachsen auf die Umgehungsstraßen bei Penig, in Augustusburg,
zwischen Chemnitz und Reichenbrand und bei Wolkenstein. Finen Plan
des Ausbaues der Reitzenhainer Straße zwischen Leipzig und Chemnitz
zestatte ich mir, Ihnen vorzuführen. Ich habe diesen Plan nur einmal
ausgehängt, um zu zeigen, wie man z. B. die Straße von Leipzig nach
Chemnitz, die bekannte Reitzenhainer Straße, ausbauen kann. Sie sehen
dort rot gezeichnet einmal eine Planung als Nur-Autostraße, auf die ich
nachher zurückkomme, und dann einmal eine Ausbaustraße, mit den Ver-
legungen bei Magdeborn, Gestewitz usw., bei Penig mit 1,7 km langer Um-
zgehung der Stadt und einer großen Muldenbrücke. Da können Sie sehen,
wie man eine Straße ausbaut. Daneben ist.die Planung der Nur-Autostraße
dargestellt, die wir bei 63 km Länge auf 20 bis 25 Millionen RM geschätzt
haben. Die bestehende Straße auszubauen kostet 7,3 Millionen ohne den
Straßendeckenneubau. Solche Ausbauten haben die Straßenbauverwal-