laher an sich für die Wasserversorgung außerordentlich ungünstig. In
'hren undurchlässigen Böden ist vielleicht etwas Grundwasser enthalten; aber es fehlen
durchfließende Grundwasserströmungen, die man ausnützen könnte.
Zwei geologischen Faktoren ist es zu danken, daß es inmitten dieser Moränenland-
schaft stellenweise wasserreiche Gebiete gibt. Es sind dies die Auswirkungen einer
nachfolgenden kleinen Vergletscherung und die Flußalluvionen in den
Flußtälern. Auf die letzte große Vergletscherung, die sog. Würm-Vergletscherung #
folgten später noch einige kleinere Gletschervorstöße. Ihre Gletscher, die nur wenig aus dem
Gebirge herauskamen, breiteten über einzelne "Teile der wasserarmen Zungenbecken
kleinere Schotterfelder aus, die reich an Grund- und Quellwasser sind. Hierher gehören
beispielsweise die Schotterfelder im Süden von Ammersee und Würmsee, aus denen Weil-
heim, Seeshaupt und mehrere andere Orte reichlich mit Wasser versorgt sind. Auch die
Stadt Rosenheim entnimmt ihren Wasserbedarf aus einem solchen in der Nähe befind:
lichen Jüngeren Schotterfeld.
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Dr. L. Reuter
Abb. 4. Die beiden extremen Querschnitts-Formen der Täler im bayerischen
Alpen-Vorland.
(Aus Dr. L., Reuter, Geologische Ausführungen über die Grund- und Quellwasservorräte
Südbayerns, 1924.)
a) Das Flußtal trägt eine durchgehende Decke von Diluvialschotter. Der Fluß
Aießt im Schotter. Der Schotterboden ist bis zur Höhe des Flußwasserspiegels
mit Wasser erfüllt.
b) Der Fluß hat sein Bett vertieft und die Schottermassen fortgeschwemmt. Er
Rießt nun auf undurchlässigem Tertiärboden. Größere Grundwasser-Vorräte
fehlen hier; das wenige vorhandene Grundwasser tritt in den Hangauellen an
den Terrassenrändern zutage.
Die Schotteralluvionen in den Flußtälern reichen von den Alpen weit hinaus in
Jas Alpenvorland bis in die Donauniederung. Das Material dieser Anschwemmungen ent-
stammt zum Teil den riesigen, Vorräten an glazialem Geröll der Niederungen und Tal-
hänge des Gebirges und den weiter draußen im Alpenvorland ausgebreiteten mächtigen
Geröllfedern. In diesen Flußalluvionen ziehen nun, soweit das Flußbett selbst noch im
Schotter liegt, große Grundwasserströmungen talabwärts. Durch Anlage von Flachbrunnen
können sie leicht für die Wasserversorgung erschlossen werden. In den ehemaligen gla-
zialen Zungenbecken liegen die Flüsse glücklicherweise meist ganz im Schotter, so daß
sich reiche Grundwasserströmungen in ihren Alluvionen ergeben. So bezieht die Stadt
München einen erheblichen Teil ihres Wassers durch die sog. Reisacher Grundwasser-
fassung aus der überschotterten Niederung der Schlierach-Mangfall-Mündung. Weitere
Beispiele sind das Isartal oberhalb Tölz und das Ammertal oberhalb Weilheim,
In der zur Diluvialzeit emporgehobenen Randzone der Vorlandgletscher, die
bereits innerhalb der Moränenwälle beginnt und sieh in einer Breite von 20-—50 km nord-