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Bebenten gurüdtreten Iteren, eine Beftimmung Bufnahme, monad) gur Dilgung ber 3u=
fdjußanleihe and) ein in ber eigenen ¡ffiirtfchaft bes ¡Reichs im ¡Rechnungsjahr 1903 ¡id)
etma ergebenber Überfdjuß Berroenbung finben ¡olí. Diefe Borgänge legen bie Erroä»
gung nahe, ob es fid) nicht empfehlen roirb, für bie 3ulunft bie 3Jlaterie abroeidjenb oon
Brtifel 70 ber Berfaffung grunbfäßlid) neu gu regeln.
Die bisherige Beljanblung fraglicher Über¡d)ü¡¡e hat ¡id) ¡ebenfalls nicht bewährt.
Die orbentlidjen (Einnahmequellen bes ¡Reichs finb gum meit übermiegenben Deil fchroan»
tenber ¡Ratur, unb es erroadjfen hieraus einer rationellen Seroirlfchaftung bes ¡Reichs»
haushalts ohnehin fdfjon erhebliche Sdjmierigleiten. 3ene Sä)roantungen roerben aber
noch gefteigert, bie Sdjroierigteiten nodh oerfchärft, menn auch nod) bie roechfelnben unb
nur gufälligen Überfdhüffe oergangener 3 a ^ re iro @tat als orbentlidje Dedungsmittel 93cr=
menbung finben. Solche Überfchüffe iönnen geitmeife, bei günftigen Aonjuntturen, eine
beträchtliche $öl)e erreichen. Sinb bann anftatt ber Überfchüffe fpäterhin Fehlbeträge
aus ben Vorjahren gu übernehmen, ¡o müffen ¡id) hieraus allein fdhon für bie Balance
bes Etats bie ernfteflen Bnftänbe ergeben. Dritt nun infolge ungültiger Aonjuntturen
noch ein SRüdgang bes Ertrags ber orbentlichen Einnahmequellen hingu, fo geftaltet fi<h
bie £age bes ¡Reichshaushalts nodh umfo bebenflicher. Welche Sdhmantungen fid) groi-
fd»en ben Überfd)üffen unb Fehlbeträgen in ber eigenen ¡ffiirtfchaft bes ¡Reichs fd)on bis=
her ergeben haben, tft aus ber Dabelle (Spalte 6 unb 7) auf eine ¡Reihe oon Fahren
gurüd erfidjtlidj. ¡Rad) ber in 2lusfid)t genommenen Einfdhräniung ber F*andenfteinfd)en
ítlaufel auf bie Branntroeinoerbrauchsabgabe mürben biefe Sdjroantungen burd) ben
§ingutritt ber mechfelnben Erträge ber 3ölle unb ber Stempelabgaben nod) erheblich ge»
ftcigert roerben. 2Rit bem ©runbfaß, auf rein gufällige oorübergehenbe Einnahmen
orbentliche Ausgaben gu bafieren, tann aber fein Haushalt auf bie Dauer beftehen. Es
fdheint baher bringenb geboten, ben SIrtÜel 70 ber Berfaffung in biefem Ißunlte gu
änbcrn unb nach bem Borbilb anberer Berfaffungen etmaige Überfchüffe aus ben Bor»
(ähren lünftig als Dedungsmittel bem außerorbentlidien Etat gugufüfjren, roo fie, ¡oroeit
im Etatsgefeße nicht anbcrs beftimmt roirb, gur Berminbcrnng bes Bnleißebebarfs ober
gur Sdhulbentilgung Berroenbung gu finben hätten. Um inbeffen bie roirtfame Bnroen»
bung ber neuen Beftimmung auch oertaffungsmäßig gu fidjern, roirb gugleid) burd) eine
roeitere Bnberung bes Brtitel 70 ber Berfaffung außer 3roeifel gu ¡teilen fein, bah bie
Bunbesftaaten eine Erftattung ber über ben rechnungsmäßigen Bebarf geleiftelen Wa»
trifularbeiträge nur inforoeit beanfpruchen tonnen, als fie bie Wittel gur fieiftung biefer
Beträge aus ihrem eigenen Haushalte gefchöpft unb nicht in ber Form oon Überroei»
fungen oom ¡Reiche ¡elbft empfangen hoben. Bnbernfalls mären bie Bunbesftaaten in
ber fiage, auch auf Srftattung ber burd) Überroeifungen gebedten Watritularbeiträge,
foroeit fie ben rechnungsmäßigen Bebarf bes ¡Reichs überfteigen, Bnfprüche geltenb gu
machen. Fhre Bnertennung hätte aber gur Folge, baß rechnungsmäßige Überfdjüffe in
ber eigenen ¡ffiirtfchaft bes ¡Reichs überhaupt nicht mehr gur Berftigung ftänben.
IV. Das ¡Reich tft bei feiner Errichtung gunäd)ft burd) Überlaffung ber 3blle unb
gemeinfamen Berbraud)sfteuern, bann ber Einnahmen aus ben Betriebsoerroaltungen
finangiell ausgeftattet roorben. Später traten noch eingelne roeitere ¡Reichsabgaben hingu.
Die ÜRatrituIarbeilräge roaren oon Bnfang nur als eine fubfibäre Einnahmequelle, als
eine 3lrt ¡Rotbehelf gebacht, oon bem nur äußerftenfalls, roenn gur Dedung ber ¡Reichs»
ausgaben bie eigenen Einnahmen bes ¡Reichs nicht mehr gureichten, ©ebrauch gemacht
roerben füllte. Buch bei ber fpäteren Einführung ber Frondenfteinßhen Rlaufel roar ba=
oon ausgegangen, baß bie als beweglicher Fattor im ¡Reichshaushalte fernerhin beigube»
haltenben SRatritularbeiträge fid» bod) regelmäßig innerhalb ber ©rengen, ber ben Eingel»