Full text: Antike Wirtschaftsgeschichte

Ägypter, Metalle als Tauschmittel. 
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meist darauf beschränkten, Durchzugsgelder zu erheben, statt in un 
geregelter Weise zu rauben. Der internationale Handel erstreckte 
sich in diesen Zeiten vorwiegend auf kostbare Objekte, erst all 
mählich kamen die Gegenstände des täglichen Lebens hinzu. Die 
so nach Ägypten strömenden Reichtümer kamen nicht nur dem 
Staate, sondern auch den Tempeln zugute, die bald, da sie sich 
überdies direkt dem Erwerbe zuwendeten — besonders dem Fabrik- 
betrieb —, eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Macht dar 
stellten. Angriffe der Cheta, die in Kleinasien und Syrien ein 
großes Reich innehatten, der Lybier und anderer Völker wurden 
zurückgeschlagen (S. 26). Die asiatischen Besitzungen blieben aber 
nicht lange in der Hand Ägyptens, das durch seine eigenen Söldner 
unter eine Fremdherrschaft kam. Es spaltete sich bald in einige 
Reiche, die den Äthiopen zufielen, welche schon vorher die ägyp 
tische Kultur angenommen hatten. Diese scheinen ihre Macht auch 
dazu verwendet zu haben, die Damin- und Kanalbauten in Stand 
zu setzen, so daß die Fruchtbarkeit Ägyptens trotz aller Unruhen 
nicht allzusehr gelitten haben dürfte (Herodot II, 137). Im 7. Jahr 
hundert wurden die Äthiopen durch die Assyrer verdrängt, die 
ihre Herrschaft auch über Ägypten ausdehnten, bis Psammetich, ein 
Gaufürst, es mit Hilfe griechischer und karischer Hilfstruppen be 
freite, die ihm der Lyderkönig schickte (S. 17). Er nahm zahl 
reiche griechische Söldner in seine Dienste; das gleiche taten seine 
Nachfolger (S. 62). Die neue Dynastie suchte den Handel mit 
Asien zu fördern. So begann Necho II. zu Anfang des 6. Jahr 
hunderts einen Kanal zu graben, der das Rote Meer mit dem Nil 
verbinden sollte (Hewdot II, 158). Angeblich hat er auch durch 
Phöniker Afrika umschiffen lassen (Herodot IV, 42). Er ließ auch 
zwei Kriegsflotten auf ägyptischen Werften erbauen, um das Mittel 
meer und das Rote Meer befahren zu können; sein Versuch, Syrien 
wiederzugewinnen, mißlang (S. 17). Mit den Griechen pflegte er 
freundliche Beziehungen, indem er, was auch andere orientalische 
Fürsten taten, den griechischen Göttern seine Ehrfurcht bezeigte 
(Herodot II, 159). Die nächste Zeit brachte kriegerische Verwick 
lungen mit den Griechen von Kyrene, denen aber bald ein fried 
licher Verkehr folgte (S. 36) Ägypten begann allmählich die Zu 
rückhaltung den Griechen gegenüber aufzugeben, die zum Teil da 
mit zusammenhing, daß man des Reiches alte Herrlichkeit durch 
konservative Gesinnung wieder herstellen wollte. Man räumte den 
Griechen Stapelplätze ein und trat mit ihnen in engeren Verkehr
	        
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