Finanzen, Kolonisation.
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die Inlandspreise sanken, während sie im Absatzgebiete, besonders
in Griechenland stiegen. Große Einnahmen sicherte den Ptole
mäern der ausgedehnte Domänialbesitz, gewisse Monopole, so das
Salzmonopol und ausgedehnte alte Fischereirechte, sowie die zahl
reichen Gebühren und Steuern. Die Steuern und Staatsmono
pole wurden meist, wie in Griechenland und Rom, verpachtet, der
Pachtvertrag wurde gemeinbin mit einer Person abgeschlossen,
doch waren — die juristische Konstruktion war eine verschieden
artige — noch andere Personen daran beteiligt. Wir finden in
Ägypten Vermögenssteuern, Grundsteuern, die vorwiegend in natura
gezahlt wurden, Gebäudesteuern, Gewerbesteuern, auch Verkehrs
und Verbrauchssteuern. Auch wurden Steuern erhoben, die den
Charakter von Einkommensteuern halten, sowie überdies mancherlei
Beiträge, so zur Instandhaltung der Dämme, zu welchem Zweck
auch persönliche Dienstverpflichtungen bestanden. Ein Teil der
Steuern wurde in natura erhoben, und eigene Transportgesell
schaften verfrachteten die Getreidemassen der Staatsspeicher sowie
jene der Privatmagazine. Selbstverständlich konnten alle diese
Einrichtungen nur bei einer gut geführten Statistik bestehen.). Die
ägyptische Regierungsstatistik war denn auch mustergültig und
wurde sicherlich von keinem Staat des Altertums, vielleicht in
manchem noch nicht einmal von den modernen Staaten, über
troffen. Die Personalnachweise der Volkszählungen waren sehr
weitgehend, ebenso war der Kataster ausgezeichnet ausgearbeitet.
Daß auch in dieser Zeit der Verrechnungsapparat (S. 9) treff
lich funktionierte, entsprach nur der Tradition. Wir kennen Quit
tungen aller Art, solche der Staatskassen an die Steuererheber,
ebenso solche der Steuererheber an die Steuerzahler, sei es, daß
es sich um Zahlung in Naturalien oder in Geld handelte.
Während in Ägypten die Kolonisation der Ptolemäer infolge
der dichten Bevölkerung nur gering sein konnte, war sie im Osten
überaus ausgedehnt, so haben z. B. die Seleukiden eine Stadt
nach der anderen gegründet. (Appian, Syrische Geschichte 57).
Dabei wurden, wie denn die Antike überhaupt altes Herkommen
wenig schonte, Umsiedlungen aller Art vorgenommen, kurz vorher
gegründete Städte wieder dem Untergang preisgegeben und die
Einwohner in eine neue Stadt versetzt. (Diodor XX, 48). In
Syrien und Mesopotamien war mehr Platz zum Kolonisieren, weil
bisher die Städte, trotz der nicht geringen Kultur, nicht allzudicht
nebeneinander lagen. Nach Medien und Parthien zu nahm die