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Um sich ein Urteil zu bilden, was man berechtigt ist,
unter der Bezeichnung Cognac zu verlangen, ist es nötig,
daß man auf den Ursprung dieser Bezeichnung und auf die
sich mit der Zeit herausgebildete Gepflogenheit, was jetzt
unter Cognac verstanden wird, sowie auf den Wert des
Weinbranntweins etwas näher eingeht.
Cognac verdankt seinen Namen der Stadt Cognac im
Departement der Charente in Südfrankreich. Dort wurde
vor mehr als 250 Jahren der Handel mit Weinbranntwein
begonnen, und dort ist heute noch der Sitz der größten
Handelshäuser für diesen Artikel.
Die beiden Departements Charente hatten im 17. Jahr
hundert einen so großen Weinbau, besonders an Weiß
weinen, daß es nicht möglich war, die ganze Produktion als
Trinkwein abzusetzen. Dies lag besonders daran, daß
andere Weinbaugebiete Frankreichs ihre Produktion sehr
vergrößert hatten und die Weine der Charente infolge ihres
hohen Säuregehalts für den Konsum weniger begehrt waren,
wie diejenigen der anderen Bezirke, die keinen so hohen
Säuregehalt aufwiesen. Ebenso war der geringe Alkohol
gehalt, 7— 9 %, ein Hindernis, diese Weine bei dem dortigen
Klima und den vorhandenen Kellerverhältnissen lange auf
bewahren zu können, ohne sie dem Verderben entgegenzu
führen.
Dem etwa eintretenden Verlust vorzubeugen, wurden
diese Weine destilliert, um auf diese Weise wenigstens den
Alkoholgehalt des Weins zu gewinnen. Diese Destillation
wurde von den Weinproduzenten selbst, auf ganz primitiven
Destillierapparaten, bestehend aus Blase, Helm und Kühl
schlange, vorgenommen und das gewonnene Destillat auf
Eichenholzfässern gelagert. Das hierfür benötigte Eichen
holz wurde aus den nächst gelegenen Wäldern bei Limoges