Full text: Wie kann die heimische Cognacindustrie und der deutsche Weinbau gefördert werden?

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denselben Cognac für reines Weindestillat erklärt, den er 
am nächsten Tage als gemischt mit Industriespiritus be 
zeichnet. Eine oft erst nach Tagen zum Vorschein kom 
mende Erkältung macht den Prüfenden zur Beurteilung eines 
Cognacs vollständig unfähig. 
Trotz dieser äußerlich so wenig zum Ausdruck kom 
menden Eigenschaften ist der Wertunterschied eines alten 
reinen Weindestillats, das ein volles und feines Bouquet 
entwickelt hat, gegenüber einem jungen Branntwein aus 
anderem Rohmaterial, dem diese Eigenschaften künstlich 
durch Zusätze beigebracht wurden, sehr bedeutend. Ohne 
den wissenschaftlichen Nachweis schon heute führen zu 
können, wird infolge der Erfahrung in der ärztlichen Praxis 
guter alter Cognac anderem Alkohol gegenüber bevorzugt 
und verordnet. Daß in dem Weindestillat Stoffe von anderer 
Art und anderem Wert wie in den übrigen Alkoholen sich 
befinden, deren physiologische Wirkungen uns zur Zeit noch 
unbekannt sind, beweist die grundverschiedene Entwicklung 
beim Lagern unter dem Einfluß des Sauerstoffes der Luft 
sowie die angenehmere Wirkung beim Genuß. Wir können 
diese Verschiedenheit mit unserem Geruch und Geschmack 
deutlich wahrnehmen. Der schon in der Traube gebildete 
Zuckergehalt, gegenüber dem Stärkemehl in anderen 
Früchten, aus denen Alkohol gewonnen wird, mag hierbei 
auch wohl von Einfluß sein. 
Aber auch für den Handel und in der Verarbeitung 
ist ein Cognac, der aus einer Mischung von Weindestillat 
und Industriealkohol besteht, schon deshalb minderwertig, 
weil die Weiterentwicklung der aromatischen Stoffe und 
damit die Werterhöhung durch Lagerung nicht in dem 
Maße eintritt, wie wenn Cognac aus reinem Weindestillat 
gelagert würde. Der Teil des Cognacs, der aus Industrie
	        
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