Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen 
und Brennstoffen. 
I. Pflanzenasche. 
1. Vorbereitung. Als Vorbereitung der pflanzlichen Stoffe zur Ver 
aschung muß man eine möglichst sorgfältige Reinigung vornehmen; man kann 
hierauf nicht genug Mühe und Umsicht verwenden, da eine Beimischung von 
tonigen und sandigen Stoffen die Untersuchung der Asche sehr erschwert und 
die Genauigkeit wesentlich beeinträchtigt. Wurzeln und Knollen sind durch 
vorsichtiges Eeiben mit weichen Bürsten unter Wasser und wiederholtes Abspülen 
mit destilliertem Wasser von allen erdigen Beimengungen zu befreien und sodann 
mit einem weichen Leinwandtuche abzutrocknen. Von Blättern und Stengeln ent 
fernt man den Staub usw., soweit ihre Beschaffenheit solches gestattet, durch 
Abwischen mit einem weichen Pinsel oder Tuche unter Anwendung eines möglichst 
gelinden Druckes. Samenkörner, namentlich die größeren Sorten, kann man mit 
destilliertem Wasser ühergießen, darin einige Minuten lang aufrühren, dann aber 
sofort, bevor die Feuchtigkeit eindringt und ein Aufweichen der Samenkörner be 
wirkt wird, auf einem Siebe abtropfen lassen, auf Fließpapier legen und rasch 
wieder zwischen weichen Tüchern abtrocknen. 
Grüne Blätter und Kräuter sowie ebenso in möglichst dünne Scheiben zer 
schnittene Rüben läßt man, an Fäden aufgehängt, im Trockenschranke bei 50—60° 
austrocknen. Kartoffeln müssen in Stückchen und Scheiben zerteilt und in großen 
Porzellanschalen auf dem Dampfbade oder im Trockenschranke bei 50—60° von 
ihrem Wassergehalt befreit werden; sie lassen sich hierauf, ebenso wie die ge 
trockneten Rüben, leicht zu Pulver zerstoßen, welches jedoch nicht zu fein sein 
darf, damit es beim Veraschen sich hinreichend locker erhält und nicht fest zu 
sammensetzt. Die getrockneten Blätter und Kräuter, sowie die Heu- und Stroharten 
werden zunächst mit der Schere, einer Häckselbank oder mittels eines sonst geeigneten 
Apparates in Stückchen zerschnitten und das Ganze gut durcheinander gemischt. Die 
lufttrocknen Samenkörner muß man im Mörser zu einem groben Pulver zerstoßen 
oder nur einfach quetschen, wodurch die Veraschung sehr erleichtert und ein 
Umherspringen beim Erhitzen vermieden wird. 
2. Veraschen, a) Veraschen ohne Zusätze. Das Veraschen der in vor 
stehender Weise vorbereiteten Pflanzenstoffe wird mit 50—100 g Substanz am besten 
in einer geräumigen, mit Deckel versehenen Platinschale und zwar über der freien 
Flamme vorgenommen, indem man zunächst mehrere Stunden und länger nur eine 
ganz schwache Flamme einwirken läßt. Es findet hierbei eine sehr langsame Ver 
kohlung statt, die Verbrennungsgase entwickeln sich ruhig und gleichförmig und
	        
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