Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Futtermittel. 
Hat man den unlöslichen Rückstand wegen schlechter Filtrierbarkeit der 
wässerigen Lösung nicht auf einem vorher getrockneten und gewogenen Papierfilter 
sammeln und wägen können, sondern wie hei der Eohfaser- usw. Bestimmung auf 
einem vorher nicht wägbaren Asbest-Filter (vergl. S. 219, Fig. 33) sammeln müssen, 
so findet man die Menge des unlöslichen Rückstandes durch Verbrennen des getrock 
neten und gewogenen Asbestfilter-Rückstandes und Zurückwägen des Aschen-Rück- 
standes. Die Differenz gibt dann aber nur die Menge der unlöslichen organischen 
Stoffe, nicht aber die der unlöslichen unorganischen Bestandteile. Diese findet man 
dann in der Weise, daß man einen Teil der wässerigen Lösung eindampft, verascht 
und die Menge der gelösten Mineralstoffe bestimmt. Indem man diese von der 
Gesamtmenge der Mineralstoffe der ursprünglichen Stoffe abzieht, ergibt sich die Menge 
der unlöslichen Mineralstoffe, und indem man diese der Menge der unlöslichen 
organischen Stoffe zuzählt, erhält man die Gesamtmenge der in Wasser unlöslichen 
Stoffe, aus welchen man wie vorhin die Menge der gesamten gelösten Extraktiv 
stoffe berechnet. 
2. Bestimmung einzelner Bestandteile des wässerigen Auszuges, a) Be 
stimmung der löslichen Mineralstoffe. Der Trockenrückstand der direkten 
TrockenrUckstandbestimmung oder ein anderer Teil der wässerigen Lösung (4—5 g 
Trockenrückstand entsprechend) wird nach dem Eindampfen auf dem Wasserbade 
nach S. 194 eingeäschert, die kohlenfreie Asche gewogen und hierin event. unter 
Anwendung von mehr Auszug eine weitere Bestimmung der einzelnen Mineralstoffe 
nach S. 200 unter 3 vorgenommen. 
b) Bestimmung des Gesamt-Stickstoffes und dessen Verbindungen. 
Ein aliquoter Teil des Auszuges (2—3 g Trockensubstanz entsprechend) wird in 
einem Kjeldahl-Verbrennungskolben unter Ansäuerung mit Schwefelsäure Uber 
kleiner Flamme bis auf 20—30 ccm eingekocht, darauf nach dem Erkalten mit 
20 ccm Kjeldahl-Schwefelsäure versetzt und nach S. 137 weiter behandelt. Die 
Trennung und Bestimmung der einzelnen Stickstoff-Verbindungen erfolgt nach S. 213. 
3. Bestimmung und Trennung der löslichen Kohlenhydrate, a) Trennung der 
Dextrine 1 ) von den Zuckerarten. Ein aliquoter Teil, etwa 200 bis 500 ccm der 
nach S. 225 erhaltenen wässerigen Lösung, 2 ) w'elche die Gesamtmenge der wasser 
löslichen Kohlenhydrate enthält, wird in einer Porzellanschale auf dem Wasserbade 
bis zum dicken Sirup eingedampft, dieser in 10 oder 20 ccm warmem Wasser ge 
löst und die Lösung unter fortwährendem Umrühren allmählich mit 100 
bezw. 200 ccm Alkohol von 95 Vol.-°/ 0 versetzt. Nachdem sich der entstandene 
Niederschlag, welcher die Dextrine enthält, abgesetzt hat, filtriert man die fast klare 
alkoholische Lösung in eine Porzellanschale ab und wäscht den Rückstand in der 
ersten Schale unter Reiben mit einem Pistill mehrmals mit kleinen Mengen 
Alkohol (hergestellt durch Vermischen von 1 Teil Wasser mit 10 Teilen Alkohol 
von 95 Vol.-°/ 0 ) aus. Das Filtrat wird zur Vertreibung des Alkohols vorsichtig 
auf dem Wasserbade eingedampft, abermals mit 10 com Wasser gelöst und in der 
selben Weise nochmals mit Alkohol behandelt. Ebenso werden die ausgeschiedenen 
Dextrine wieder mit heißem Wasser von dem Filter in die Schale gelöst, auf 
10—20 ccm eingedampft und nochmals wie oben gefällt. 
’) Als „Dextrine“ bezeichnet man diejenigen in kaltem Wasser löslichen, in etwa 
90°/ u -igem Alkohol aber unlöslichen Kohlenhydrate, welche nach der Inversion mit Salz 
säure reduzierende Zuckerarten liefern, berechnet auf Glukose x 0,90. 
2 ) Enthält die Lösung freie Säuren, so sind diese vorher mit Natriumkarbonat zu 
neutralisieren.
	        
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