Schmiermittel.
Die Schmiermittel sind entweder fest hezw. von salbenartiger Konsistenz
oder flüssig.
Die festen Schmierfette, welche hauptsächlich zum Schmieren von
Wagenachsen Verwendung finden, sind meist Gemische von Teer, Destillations
rückständen der Petroleumraffinierung, Harz und Harzöl mit 10—30 °/ 0 Ätzkalk
(hezw. Kalkseifen), auch wohl Ton, Wollschweißfett oder Eühölsatz von der Raffi
nierung des Eüböls mit Schwefelsäure.
Zum Schmieren von Maschinenteilen finden Verwendung:
a) Pflanzliche und tierische Fette und öle, und zwar von ersteren
vorwiegend Eühöl, Olivenöl, Rizinusöl, von letzteren Knochenöl, Spermazetiöl, Talg.
h) Mineralöle. Von diesen kommen vorwiegend die von 250—300° siedenden
Anteile des Rohpetroleums und der Schieferöle in Betracht.
Die billigen, für Eisenbahnwagen benutzten Schmieröle bestehen nur zum
geringeren Teile aus raffinierten Destillaten, vielmehr zum größten Teile aus
raffinierten Rückständen. Die Raffinierung geschieht mit konzentrierter Schwefel
säure unter Einblasen von Luft und durch nachherige Entfernung der Säure durch
Waschen mit Laugen hezw. Wasser.
c) Gemische der unter a und b genannten öle, z. B. Gemische von Eühöl
und Paraffinöl unter dem Namen „Vulkanöl“ oder solche von Klauenöl und Harzöl
als „Kodöl“.
d) Als minderwertige Schmieröle, die häufiger den unter a und b ge
nannten Schmierölen beigemischt werden, sind zu nennen die Harzöle, die bei der
Destillation des Colophoniums gewonnen werden, und die Teer öle. Zu letzteren
gehören die Steinkohlenteeröle, nämlich die zwischen 240—350° übergehenden
Anteile des Steinkohlenteers, und die hochsiedenden Braunkohlenteeröle.
Ein gutes Schmieröl soll folgende Eigenschaften besitzen; es soll;
1. die Reibung möglichst vermindern und zu dem Zweck einen hinreichenden Grad
von Schlüpfrigkeit besitzen,
2. an der Luft nicht verharzen,
3. keine chemische Wirkung auf die Metallteile ausüben, also weder sauer sein noch
zum Sauerwerden neigen,
4. einen gewissen Grad von Zähflüssigkeit (Viskosität) besitzen, so daß es weder
zwischen den reibenden Flächen herausgepreßt noch bei schneller Bewegung heraus
geschleudert wird.
6. sein Volumen und seinen Flüssigkeitszustand durch Temperaturwechsel nicht
wesentlich verändern; es soll also hei niederen Temperaturen flüssig bleiben und bei hohen
Temperaturen nicht zu dünnflüssig werden,
6. weder ungelöste Beimengungen noch feste Körper gelöst enthalten.
In den letzten Jahrzehnten sind die Schmieröle aus dem Pflanzen- und Tier
reiche fast vollständig durch die weit billigeren Mineralschmieröle verdrängt worden.