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I.
Der Schiffahrtsverkebr.
Die Lage des Haiens.
Der Nordwesten Europas, dessen wichtigster Teil in den
EinfluBbereich Antwerpens fâllt, kann zweifellos als die pro-
duktivste Gegend der Welt gelten. Belgien bildet den Mittel-
punkt einer âuBerst regen Handels- und Betriebstâtigkeit,
Seine reichen Bodenschâtze genügen jedoch den Anforde-
rungen Seiner Industrie nicht, und andererseits bringt das Land
nicht genug Lebensmîttel zum Unterhalt seiner Bevôlkerung
hervor; es ist für vier Fünftel seines Bedarfs an Getreide au!
das Ausland angewiesen, Diese wirtschaftliche Besonderhext
bat ihm eine Politik aufgezwungen, die auf einen môglichst
groBen Warenaustausch mit anderen Lândern zugeschnitten
ist; infolgedessen muBte die Einfuhr von Nâhr- und Rohstoffen
einerseits und die Ausfuhr von industriellen Erzeugnissen
andererseits einen âuBerst regen AuBenhandel entstehen lassen,
Dank den natürlîcben und künstlichen Verbindungswegen
bat sicb vor allem ein reger Handelsverkehr und Warenaus
tausch zwischen unserem Hafen und dem Rheingebiet ent-
wickelt. Letzteres zeîgt dîeselben Merkmale, es bat dieselben
Bedürfnisse wie unser Land, Seine Wasserverbindungen reichen
bis ins Zentrum Europas, und die geplanten Verbesserungen
des Donauweges werden seinen wirtschaftlichen Aufschwung
in naher Zukunft zur hôchsten Bedeutung bringen.
Die Lage Antwerpens ist die denkbar günstigste für die
Entwickelung seines Schiffsverkebrs; sie muBte daher einen
sehr vorteilhaften EinfluB auf die Grundlagen seines Wirt-
schaftslebens ausüben, Antwerpen bildet den Mittelpunkt des
Schiffsverkebrs von Nordeuropa, weil es der am weitesten
westlich gelegene Hafen dieses Teils des Festlandes ist, Havre,
das übrigens nicht mehr zu den grofien Welthâfen gezâhlt wird,
liegt zwar westlicher als Antwerpen, aber auch wieder zu weif
südlich und abseits der groBen Bahn, auf welcher der über-
seeische Verkehr Englands und Deutschlands sicb bewegt.