Aluminiumverbindung'en
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Ambra
und 5—io o/o Aluminium dient zur Herstellung
von Maschinenteilen, Schiffsbeschlägen und
dergleichen; eine kupferarme A.-Bronze aus
94—97 o/o Aluminium und 3—6 0/0 Kupfer für
Küchengerätschaften. Aluminiummessing aus
58—700/0 Kupfer, 27—40 0/0 Zink und 0,3—40/0
Aluminium findet bei der Herstellung von feinen
Maschinenteilen auf Kriegsschiffen Verwendung.
Magnalium, eine Legierung mit Magnesium,
Partinium, eine solche mit Mg und Kupfer
können das Kupfer für elektrische Leitungen
ersetzen. Ziskon und Alzen sind Legierungen
von A. und Zink, Zinnalium und Zinkalium
enthalten daneben noch Magnesium. Sie finden
beim Automobilbau Verwendung. Metallin und
Sonnenbronze sind Kobaltlegierungen, Drit
telsilber ist ein silberhaltiges Aluminium.
Aluminiumverbindungen. Von der großen Zahl
seien nachstehend nur einige dfer technisch wich
tigsten Salze angeführt: Aluminiumazetat,
basisch essigsaure Tonerde, entsteht durch Be
handlung von frisch gefällter Tonerde mit Essig
säure oder von schwefelsaurer Tonerde mit Kal
zium- oder Bleiazetat. In Form ihrer wäßrigen
Lösung wird sie als Beize für Färberei und
Druckerei, zum Wasserdichtmachen von Ge
weben und für medizinische Zwecke angewandt.
Aluminiumchlorid, A1C1 S , (A. chloratum,
Chloraluminium), durch Glühen von Tonerde
und Kohle im Chlorstrome oder durch Behand
lung von gefällter Tonerde mit Salzsäure er
halten, dient in wäßriger Lösung als Chlor-
alium oder Chloralum zum Karbonisierender
'Wolle. Aluminiumnitrat (Salpetersaure Ton
erde), A1(N0 3 ) 8 , entsteht durch Behandlung von.
Tonerde mit Salpetersäure und findet als Beize
in der Färberei und Druckerei Anwendung. Alu
miniumoxalat aus Aluminiumhydroxyd und
Oxalsäure ist ebenfalls eine Kattunbeize. Alu-
miniumrhodanid (A. rhodanatum) wird aus
schwefelsaurer Tonerde und Barium- oder Kal-
ziumrhodanid dargestellt. Die wäßrige Lösung
kommt als Beize für Färberei und Zeugdruck
in den Handel. Aluminiumsulfat stellt man
im großen durch Auflösen von Kryolithabfällen
oder von Tonerde in Schwefelsäure und nach
folgende Kristallisation her. Das Salz kommt
als ein weißes Pulver zum Verkauf und wird
als Ersatz des Alauns in dfer Färberei und
Druckerei, in der Papierfabrikation sowie zur
Darstellung von essigsaurer Tonerde benutzt.
Alumnol (ß-Naphtoldisulfosaures Alumi
nium) ist ein weißliches Pulver, welches 1 in
Wasser leicht, in Alkohol schwer und in Äther
gar nicht löslich ist. Es löst sich auch in Gly
zerin und findet als antiseptisches und zusam
menziehendes Mittel gegen Tripper, ferner in
der Wundbehandlung, der Gynäkologie, zu Spü
lungen, z. B. als Mundwasser, und als Antisepti
kum medizinische Anwendung.
Alundum, aus Bauxit hergestellte geschmol
zene Tonerde, findet wegen ihrer großen Härte
als Schleifmittel sowie zur Herstellung von
Schmelztiegeln Anwendung.
Alunit (Alaunstein, Alaunspat, Alaun
fels, frz. Alumine sous-sulfat6e alcaline, engl.
Alumstone), ein aus Kaliumaluminiumsulfat be
stehendes Mineral, welches zur Herstellung des
Alauns benutzt wird. Fundorte; Tolfa bei Civi- : l
tavecchia, Pic de Sancy in Frankreich, Inseln
Milo und Argentiera im griechischen Archipel, ;
Beregszäsz und Parad in Ungarn sowie im
Quarzsand bei Wurzen.
Alveloz, ein Balsam aus dem Milchsaft einer 1
brasilianischen Euphorbiazee, der von Per-
hambuko als ein gelblichweißer Sirup in zylin
drischen Gläschen von 30—40 g in den Handel
gebracht wird, wirkt hautreizend und soll zur j
Behandlung krebsartiger Geschwüre angewandt
werden.
Amalgam (Quickbrei) nennt man jede Ver
bindung eines Metalls mit Quecksilber. Die A. I
bilden keinen besonderen Handelsartikel, son- j
dem werden für den augenblicklichen Gebrauch
hergestellt, z. B. Zinnamalgam zum Spiegel- j
belag, Goldamalgam bei der Feuervergol- ;
düng, Kupferamalgam gemischt mit Gold oder (
Silber zu Zahnplomben, Natriumamalgam in
chemischen Laboratorien.
Amarantholz (Purpurholz, Luftholz, Vio
lettholz, lat. Lignum purpurinum, frz. Bois
pourpre, engl. Purpled heart), das Holz einer
südamerikanischen Zäsalpinee, Copaifera
bracteata, besitzt einen dichten, schweren Kern
von pfirsichblutroter bis tiefschwarzer Farbe, j
während der Splint heller ist. Man erkennt es i
leicht daran, daß es an siedendes Wasser keinen 1
Farbstoff abgibt, zum Unterschiede von Blau- j
holz, und mit Salmiakgeist befeuchtet schmutzig
grün wird. Das A. landet in der feinen Kunst
tischlerei Verwendung.
Amazonenstein, ein Halbedelstein vc 1 der
Flärte 6, wird zu Ringsteinen und eingelegten
Arbeiten verwendet. Er ist eine hellgrün ge
färbte Abart des Orthoklases (Feldspats) und
wird am Amäzonenstrome und im Ural ge- |
funden.
Ambra (Amber, Graue Ambra, lat. / mbra i
grisea, frz. Ambre gris, engl. Amber gris) nennt ’
man eine hauptsächlich von Surinam, Madagas
kar und Java über England und Holland in den
Handel kommende Substanz, welche in Stücken
von 90 kg, auf dem Meere schwimmend, ange
troffen wird und aus verhärteten Fäkalien, nicht
aber, wie man früher annahm, aus Gallen- und
Darmsteinen des Pottwals (Physeter macroce-
phalus) besteht. Sie bildet eine graubraune,
innen weißlich marmorierte, undurchsichtige
Masse von moschusartigem Geruch, welche bei' !
gewöhnlicher Temperatur brüchig ist, aber beim
Drücken mit den Händen weich wird und bei
etwa 100 0 schmilzt. Das spez. Gew. beträgt 0,91
bis 0,92. Ihr Hauptbestandteil ist neben 13 0/0
eines flüchtigen Öles (Ambraöl) und etwas Ben
zoesäure eine cholesterinähnliche Substanz, das
Ambrafett oder Ambrain, von der Formel
C 60 H 48 O 2 . Als Zeichen der Echtheit der wegen
ihres hohen Preises (i kg = 4—4500 M.) oft
verfälschten Ambra betrachtet man das Vor
handensein von Sepiaschnäbeln und Tintenfisch
resten. Zur Aufbewahrung sind gut verschlossene ■
Blech- oder Glasbüchsen zu benutzen. Die al
koholische Tinktur (Ambraessenz, Ambra
tinktur) wird als Zusatz zu verschiedenen Par
fümerien benutzt und ist besonders in Frank
reich beliebt. Da sie durch das Alter gewinnt,
soll man nur mindestens ein Jahr alte verwen-